Mord 1986: Privater Geldgeber zahlt 50.000 Euro für Hinweise

Stand: 14.11.2023 20:49 Uhr

Mit 50.000 Euro will ein privater Geldgeber die Ermittlungen zu einem Frauenmord im vorpommerschen Spandowerhagen vor 37 Jahren voranbringen. Das Geld soll für Hinweise fließen, die zum Täter führen.

Für entscheidende Hinweise zu einem Frauenmord im Sommer 1986 in Spandowerhagen (Kreis Vorpommern-Greifswald) will ein privater Geldgeber 50.000 Euro zahlen. Das teilte die Polizei am Dienstag mit. Der Geldgeber wolle anonym bleiben. Die Staatsanwaltschaft hatte im September bereits eine Belohnung von 2.500 Euro ausgelobt. Das Geld soll für Hinweise gezahlt werden, die zur Aufklärung des Mordes an der 21 Jahre alten Kita-Erzieherin Ramona Müsebeck führen. Sie wurde im August 1986 in einem kleinen Waldstück am Dorfrand gefunden, nachdem sie von einem Disko-Besuch in Lubmin nicht nach Hause gekommen war.

50 Hinweise nach "Aktenzeichen XY ... Ungelöst"

Der von den Ermittlern als "Cold Case" eingestufte Fall war im September dieses Jahres Thema in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst". Seitdem seien mehr als 50 Hinweise eingegangen, berichtete die Polizei. In den kommenden Tagen sollen sowohl bereits bekannte Zeugen als auch neue Hinweisgeber zu dem Fall befragt werden. Auch alte Spuren würden noch einmal geprüft.

Die letzte Zigarette mit ihrem Mörder geraucht?

Die Polizei vermutet, dass die 21-Jährige auf dem Heimweg mit dem Fahrrad einen Bekannten traf, mit diesem noch eine Zigarette rauchte und dieser zudringlich wurde. Zu einem sexuellen Missbrauch kam es den Ermittlungen zufolge zwar nicht, allerdings war die Oberbekleidung des Opfers zerrissen. Am Tatort fanden Ermittler außerdem Reste einer filterlosen Zigarette einer polnischen Marke.

Weitere Informationen
Akten liegen auf einem Tisch. © NDR

"Cold Case Unit": Polizei-Einheit für Alt-Fälle offenbar aufgelöst

Vor einigen Jahren war eine sogenannte "Cold Case Unit" bei der Polizei gegründet worden, um Alt-Fälle zu bearbeiten. mehr

Foto von Ramona Müsebeck auf einem Schreibtisch © NDR Foto: Franz Fanter

Polizei in MV rollt 37 Jahre alten Mordfall wieder auf

Damals war eine junge Frau von der Disco in Lubmin nicht nach Hause gekommen. Jetzt werden erneut Zeugen gesucht. mehr

Das Wappen der Polizei Mecklenburg-Vorpommern an der Uniform eines Polizeibeamten. © dpa/picture alliance Foto: Jens Büttner

Die Onlinewache der Landespolizei MV

Ab sofort können Bürgerinnen und Bürger über eine neue Onlinewache digitale Strafanzeige bei der Polizei in Mecklenburg-Vorpommern aufgeben. extern

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Der Tag | 14.11.2023 | 17:40 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Polizist geht über den gesperrten Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © dpa Foto: Sebastian Kahnert

Mutmaßlicher Täter von Magdeburg drohte in MV mit "Ereignissen"

Taleb A. lebte von 2011 bis 2016 in Stralsund. In einem Streit mit der Ärztekammer sprach der heute 50-Jährige damals schwere Drohungen aus. mehr