Polizei in MV rollt 37 Jahre alten Mordfall wieder auf
Die Polizei in Anklam rollt einen Mordfall wieder auf, der 37 Jahre zurückliegt. Damals war eine junge Frau von der Disco in Lubmin nicht nach Hause gekommen. Eine Belohnung wurde ausgesetzt, die ZDF Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" eingeschaltet.
Einen Mordfall aus dem Jahr 1986 in Vorpommern will die Polizei Anklam nun endlich lösen. Damals war die 21-jährige Ramona Müsebeck aus Spandowerhagen bei Greifswald getötet und in einem Gebüsch kurz vor dem Dorf gefunden worden, so eine Polizeisprecherin. Einen sexuellen Missbrauch habe es nicht gegeben. In dem Zusammenhang wurde erstmals eine Belohnung von 2.500 Euro für Hinweise ausgelobt, die helfen, den als sogenannten Cold Case eingestuften Fall zu lösen.
Bereits vernommene Zeugen sollen erneut befragt werden
Details zu dem Fall wurden am Donnerstag, 13. September, in der ZDF Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" bekannt gegeben. "Wir erhoffen uns durch die Sendung neue Zeugenhinweise, die zur Identifikation des unbekannten Täters führen", so Kriminalhauptkommissar Ulf Jokiel. Daher bitten die Ermittler alle Personen, die Angaben zum Tatgeschehen machen können, darum, sich mit der Kriminalpolizeiinspektion Anklam in Verbindung zu setzten. Dies gelte auch dann, wenn sie zum damaligen Zeitpunkt bereits durch die Polizei befragt wurden, so der Kriminalhauptkommissar weiter.
Junge Frau nach Diskobesuch in Lubmin getötet
Nach den bisherigen Ermittlungen war die 21-Jährige am 2. August 1986 mit Freunden per Rad zu der Diskothek in Lubmin gefahren. Kurz nach Mitternacht war sie dann allein mit dem Rad zurückgefahren, während die Freunde noch kurz stehen geblieben waren. Später soll ein Zeuge kurz vor Spandowerhagen zwei am Straßenrand abgestellte Räder gesehen haben. In der Annahme, dass nichts passiert sei, war man aber weitergefahren.
Sexueller Hintergrund nicht ausgeschlossen
Einen Tag später entdeckten Spaziergänger die bekleidete Leiche der jungen Frau. Danach wurde auch ihr Rad in einem Gebüsch gefunden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. "Wir können nicht ausschließen, dass das Motiv einen sexuellen Hintergrund hatte", sagte der Sprecher. Mehrere Anläufe, den Fall aufzuklären, seien bisher erfolglos geblieben.
Delikt könnte bereits verjährt sein
Dem Delikt könnte laut Staatsanwaltschaft aber auch eine Verjährung drohen. Das wäre der Fall, wenn es Hinweise gibt, dass das Ganze als Totschlag eingestuft werden müsste, sagte der Sprecher. Solche Totschlag-Fälle seien nach 30 Jahren verjährt, nur Mord verjähre nie.