Ludwigslust-Parchim schafft Flüchtlingsunterkünfte in Demen
Bis Jahresmitte sollen in Demen bis zu 90 Wohneinheiten für Flüchtlinge eingerichtet werden. Rein rechnerisch würden die Plattenbauten am früheren Armeestandort Platz für bis zu 450 Menschen bieten.
In Demen - einem kleinen Ort nordöstlich von Crivitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim - werden derzeit Wohnungen umgebaut, in denen demnächst Flüchtlinge unterkommen sollen. Rund zwei Kilometer vom Ortskern entfernt befinden sich die Plattenbauten des ehemaligen NVA-Übungsplatzes, von denen derzeit zwei mit bis zu 90 Wohneinheiten hergerichtet werden. Insgesamt eine Dreiviertel Million Euro will die private Eigentümerin investieren, nachdem sie eine Zusage des Landkreises hat.
Bereits 2015 Flüchtlingsunterkünfte
Die bestehenden Flüchtlingsunterkünfte der Region sind zu großen Teilen voll belegt. Dem Landkreis werden aber weiter Flüchtlinge zugewiesen. Deshalb müssen neue Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden. Die ehemalige NVA-Siedlung in Demen wurde bereits in der Flüchtlingskrise 2015 für rund 150 Syrer genutzt.
Kooperation für medizinische Versorgung
Nun arbeitet der Landkreis mit mehreren Fachbereichen daran, die Unterbringung so zu realisieren, dass auch Integration in der Region möglich wird, heißt es vom Landrat Stefan Sternberg (SPD). Das sei in einem Land mit kleiner Siedlungsstruktur eher schwierig. Es brauche eine umfassende Betreuung der Flüchtlinge. Außerdem seien Kitas, Schulen, Busverbindungen und auch medizinische Versorgungen notwendig und zwar so, dass die vorhandenen Strukturen nicht noch zusätzlich belastet werden. Darum plant der Landkreis beispielsweise eine Kooperation mit dem 12 Kilometer entfernten Crivitzer Krankenhaus.
Sternberg: "Bevölkerung mitnehmen"
Trotzdem ist Demen ein Ort, der kaum mehr Einwohner hat, als in der Spitze in der Flüchtlingsunterkunft untergebracht werden können. Demens Bürgermeisterin Heidrun Sprenger (WG Demen) hat die Willkommenskultur 2015 in Demen erlebt - mit Fahrradwerkstatt und Dorffesten. Sie sagt, große Begeisterung sei jetzt bei den Einwohnern nicht ausgebrochen, aber eben auch kein Widerstand. Sternberg betont, dass der Landkreis bei der Planung die Bevölkerung mitnehmen werde.