Landwirte verärgert über Zuckerfabrik Anklam
Die Anklamer Zuckerfabrik steht derzeit bei vielen Landwirten in Mecklenburg-Vorpommern in der Kritik, weil von ihnen ein Energieanteil gefordert wird.
Viele Landwirte in Vorpommern sind mit der Zuckerfabrik in Anklam unzufrieden. Die Fabrik fordert nachträglich von seinen Lieferanten, sich an den gestiegenen Energiekosten zu beteiligen. Neben der Kritik der Landwirte äußerten auch der Landesbauernverband und der Anbauerverband für Zuckerrüben ihren Unmut. Sie alle haben schriftlich erfahren, dass die Zuckerfabrik Anklam wegen gestiegener Energiekosten ihre Lieferanten zur Kasse bittet, wie es heißt.
Zwölf Prozent des Erlöses für Fabrik
4,50 Euro pro gelieferter Tonne Rüben würden abgezogen, heißt es. Und zwar nachträglich von der bereits abgeschlossenen Ernte 2023/24. Das seien etwa zwölf Prozent des Erlöses. Und das obwohl der Zuckerrübenpreis im Osten des Landes ohnehin schon im Keller sei, kritisieren Vertreter beider Verbände. Rund 40 Euro pro Tonne zahlt die Zuckerfabrik Anklam aktuell. Im Süden und Westen Deutschlands erhalten die Rübenanbauer bis zu 65 Euro pro Tonne.
Anfuhrstopp für Landwirte
Zusätzlich Ärger gab es in der vergangenen Woche, als ein Anfuhrstopp verhängt wurde. Lkw mit frisch gerodeten Zuckerrüben standen vor verschlossenen Toren. Etwa 340 Landwirte liefern ihre Rüben nach Anklam.
Keine Reaktion von Unternehmen
Trotz mehrerer Anfragen äußerte sich die die Geschäftsführung der Zuckerfabrik Anklam bislang nicht zu der Kritik ihrer Lieferanten. Das Unternehmen gehört zur niederländischen Cosun Beet Company, die mehrere große Zuckerfabriken betreibt.