Landgericht Stralsund: Falsche Polizisten gestehen Betrugsfälle
Ein 43 und ein 33 Jahre alter Beschuldigter müssen sich von heute an vor dem Landgericht Stralsund verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen gewerbsmäßigen Banden- und Computerbetrug in 52 Fällen in mehreren Bundesländern vor. Die Angeklagten zeigten sich geständig.
Die beiden aus Rostock stammenden Männer sollen zusammen mit elf Komplizen innerhalb kurzer Zeit zwischen Ende 2021 und Anfang 2022 in 52 Fällen mehr als 100.000 Euro erbeutet haben. Gegen die Komplizen werde gesondert ermittelt. Das Duo war im Juni festgenommen worden und sitzt derzeit in Untersuchungshaft.
Senioren sollten Wertgegenstände und Scheckkarten übergeben
Ihre Komplizen hätten bundesweit Senioren angerufen und erklärt, dass deren Namen auf Listen "osteuropäischer Banden" stehen, die Einbrüche planten. Die Senioren sollten Wertgegenstände und Bankkarten mit PIN-Nummer sicherheitshalber in Alu-Folie wickeln und den vermeintlichen Polizisten als Boten zur Aufbewahrung geben. Die Boten sollen die Angeklagten gewesen sein, die mit den Bankkarten auch Geld abgehoben hätten. Die Geschädigten büßten zwischen 3.300 und 28.000 Euro ein.
2021 bereits Millionen-Schaden durch Trickbetrug in MV
Der Prozess soll am 30. November fortgesetzt werden. Mit einem Urteil wird Anfang Dezember gerechnet. In Mecklenburg-Vorpommern warnen Behörden immer wieder vor allem Senioren vor ähnlichen Betrugsmaschen. 2021 hatten Trickbetrüger im Land auf unterschiedliche Art rund drei Millionen Euro erbeutet.