So wehren Sie sich gegen Enkeltrick und Co.
Enkeltrick, Gewinnversprechen, Schockanrufe, Liebesbetrug: Immer wieder schaffen es Kriminelle, gutgläubigen Menschen mit Trickbetrug Geld abzuknöpfen.
Eine 86-jährige Frau etwa wurde Ende Januar um rund 300.000 Euro geprellt. Ein Fremder hatte sich als ihr Sohn ausgegeben, er sei wegen eines Unfalls in Geldnot. Ein Rechtsanwalt würde das Geld abholen, so die Geschichte. Eine Variante des berüchtigte Enkeltricks - der wird häufig erfolgreich angewandt - aber die Täter lassen sich immer neue Tricks oder Varianten einfallen.
Kurioser Fall von verliebter Seniorin
In einem anderen Fall verhinderte eine aufmerksame Bankmitarbeiterin in Schwerin einen schweren Betrug. Nach Angaben der Polizei informierte diese die Beamten, da ihr die geplante Überweisung von gut 11.000 Euro einer 71-jährigen Seniorin verdächtig vorkam. Die Beamten konnten die offenbar verliebte Rentnerin nach kurzen Ermittlungen nur mit Mühe davon überzeugen, dass es sich bei dem Fall um eine bekannte Betrugsmasche handelte, bei der Betrugsopfern romantische Absichten vorgegaukelt werden.
Falsche Polizisten bestehlen Rentner
In einigen Fällen geben sich die Betrüger als Polizisten aus, wie in einem Fall aus Wismar. Dort wurde ein Rentner gleich zweimal bestohlen. Zunächst mit dem Enkeltrick, bei dem sich die Täter als Enkel oder andere nahe Verwandte ausgeben und das Opfer um Geld bitten, das dann ein Komplize des "Enkels" abholt. Beim zweiten Mal haben die Betrüger vorgetäuscht, Polizisten zu sein und behauptet, sie hätten den Trickbetrüger gefasst und wollten jetzt sicher gehen, dass der Wismarer Rentner sein Geld sicher aufbewahrt - auch nach diesem Besuch war das Geld weg.
Polizei: Skeptisch sein und nachfragen!
Die Polizei rät dazu - auch wenn Unbekannte anrufen oder an der Tür unglaubliche Geschichten erzählen - trotz allem erst einmal ruhig zu bleiben. Lassen Sie sich von Unbekannten an Ihrer Tür den Ausweis zeigen. Im Zweifel kann auch bei der Polizei nachgefragt werden, ob wirklich echte Beamte im Einsatz sind? Auch Handwerker, die unangekündigt vor der Tür stehen, sollten nicht hereingelassen werden. Neben dem "Enkeltrick" und den "falschen Beamten" sind insbesondere Hilfegesuche und angebliche Geldgewinne, bei denen zuvor "Gebühren" anfallen, eine beliebte Masche. Auch angebliche Schulden und damit verbundene Geldforderungen machen einen hohen Anteil der Trickbetrugsmaschen aus. Weitere Tipps bietet die Polizei auf ihrer Beratungs-Internetseite an.
Stralsund: Mit Flyer gegen Enkeltrick
In Stralsund hat es sich der "Verein zur Förderung der Kriminalitätsprävention" zur Aufgabe gemacht, Senioren und Angehörige vor den Methoden der Betrüger zu warnen. Die Mitglieder geben Tipps, wie man sich vor sieben gängigen Betrugsmaschen schützen kann - am Telefon und an der Haustür. Der Verein hat zudem einen Flyer aufgelegt, der in Stralsund in Arztpraxen und Apotheken verteilt werden soll. So will er auch Senioren erreichen, die sich nicht im Internet informieren.