Küstenabbruch droht: Drohne soll Riss an Rügens Steilküste kontrollieren
Ein Riss unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage in Sellin auf Rügen wird vom Amt Mönchgut-Granitz schon länger beobachtet. Wegen hoher Wasserstände und anhaltender Feuchtigkeit soll nun eine Drohne eingesetzt werden.
Zwei Mitarbeiter vom Amt Mönchgut-Granitz kontrollieren am Montagvormittag die Steilküste in Sellin auf Rügen (Landkreis Vorpommern-Rügen). Die anhaltende Feuchtigkeit und die hohen Wasserstände in den vergangenen Wochen könnten dafür sorgen, dass es zu Veränderungen am Kliff kommt, wie Amtsleiter Arne Fründt mitteilte. "Wir merken, der Hang ist unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage in Bewegung. Sobald es taut und neuer Regen dazu kommt, kann es zu einem Abrutsch kommen", so Fründt. Eine akute Abbruchgefahr bestehe aber nicht.
Kontrolle von oben und unten
Den Riss unterhalb der ehemaligen Bunkeranlage beobachtet Fründt nach eigenen Angaben mit seinem Team schon länger - seit dem vergangenen Sommer verstärkt. Die Kontrollen erfolgen dabei sowohl von unterhalb als auch von oberhalb. Ganz deutliche Risse zeigen sich 15 Meter unterhalb der Kliffkante. Es habe sich eine Scholle am Hang von etwa 50 Metern Breite und 20 Metern Länge gebildet, eingefasst von Rissen, die um die 30 Zentimeter tief sind. Das sei mehr als noch im vergangenen Jahr, schätzt der Amtsleiter die Situation ein.
An der gesamten Steilküste hat Fründt mit seinem Team Risse festgestellt. "Die sind aber sind nicht bedenklich. Momentan liegen Lehmsegmente am Boden, die dem ganzen noch Halt geben", sagt der Amtsleiter. Die Steilküste ist an der betreffenden Stelle etwa 60 Meter hoch. Im Amt werde zeitnah entschieden, was in diesem Bereich unternommen werden soll. Am Montagmittag soll eine Drohne zum Einsatz kommen. Von ihren Bildern erhofft sich der Amtsleiter einen besseren Überblick. Mit der Technik sei es möglich, sich einzelne Bereiche aus der Nähe anzuschauen.
Strand ist für Spaziergänger frei
Für Spaziergänger ist der Strand unterhalb der Steilküste derzeit noch zugänglich, allerdings werden sie mit Schildern auf mögliche Gefahren aufmerksam gemacht und sollten den Bereich möglichst meiden, bittet Amtsleiter Fründt.