Kritik: Frauentag ist Wirtschaftsvertretern in MV zu teuer

Stand: 27.04.2023 09:47 Uhr

Erstmals in diesem Jahr wurde der Internationale Frauentag als gesetzlicher Feiertag in Mecklenburg-Vorpommern begangen. MV ist neben Berlin das zweite Bundesland, das diese Regelung getroffen hat. Bei der Wirtschaft stößt das jedoch auf Kritik.

Dieses, wie die Interessenvertreter es nennen, Wahlgeschenk der Landesregierung komme zu einer denkbar schlechten Zeit - Stichwort Energiekrise, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit. In Dänemark wird deshalb ein Feiertag abgeschafft, um genau diese Herausforderungen zu stemmen.

Frauentag kostet knapp 60 Millionen Euro

Dieser Feiertag, so rechnen es die Industrie- und Handelskammern vor, koste die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern 60 Millionen Euro. Der Kabel-Hersteller Prysmian in Schwerin mit rund 250 Mitarbeitern zahle am Feiertag zum Beispiel rund 40.000 Euro an tariflichen Zuschlägen. Die Produktion müsse weiterlaufen und nur die wenigsten Mitarbeiter hätten etwas von dem gesetzlichen Feiertag. Zudem würde durch die uneinheitlichen Feiertage in Deutschland vielerorts die Logistik verkompliziert. 

Pendlern, die in anderen Bundesländern arbeiten, nütze der Feiertag ebenfalls nichts. Stattdessen würden Menschen, die an diesem Tag frei haben, den Tag zum Shopping in Lübeck, Hamburg oder Berlin nutzen und ihr Geld dort ausgeben statt in Mecklenburg-Vorpommern.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 27.04.2023 | 19:00 Uhr

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