"Hammerskins"-Verbot: Umfangreiche Funde ausgewertet
Nach dem bundesweiten Vereinsverbot der "Hammerskins" wurden in Mecklenburg-Vorpommern die Funde der Durchsuchungen präsentiert. An drei Standorten hatte es Razzien gegeben.
Nach den Durchsuchungen im Zuge des Vereinsverbots der "Hammerskins" hat das Innenministerium von Mecklenburg-Vorpommern die Funde ausgewertet. Die Polizei hat Waffen, Propagandamaterial und Bargeld sichergestellt. "Wir gehen davon aus, dass man mit den gesamten Funden einen Lkw mit einem Fassungsvermögen von 7,5 Tonnen füllen könnte", erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Christian Pegel (SPD). In fünf Objekten an drei Standorten hatte es vor gut einer Woche Razzien gegeben.
Waffen, Sprengstoff und Propaganda
In einem Haus in Anklam haben die Polizisten einen Vereinsraum des Chapters "Hammerskins Pommern" gefunden. Dort stellten die Beamten jede Menge nationalsozialistisches Propagandamaterial sicher. Größere Mengen Schusswaffen, Messer und Sprengstoff wurden bei Durchsuchungen in Jamel, im Thinghaus in Grevesmühlen und in Zempin auf Usedom gefunden.
Ermittlungsverfahren soll folgen
Innenminister Pegel sagte, es sei sicher, dass die Waffenfunde Ermittlungsverfahren nach dem Waffengesetz, dem Kriegswaffenkontrollgesetz und dem Sprengstoffgesetz nach sich ziehen. Einen Großteil der Funde gehe nun an den Verfassungsschutz zur weiteren Prüfung.
Schlag gegen rechtsextreme Szene
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte den rechtsextremistischen Verein "Hammerskins" in der vergangenen Woche verboten. Der Verein richte sich unter anderem gegen die verfassungsmäßige Ordnung, hieß es zur Begründung. Neben dem rechtsextremistischen Verein "Hammerskins Deutschland", wurden auch die regionalen Ableger und Unterstützer-Club "Crew 38" vom Bundesinnenministerium verboten.