Hafen in Jarmen bald ohne Getreidewirtschaft
Nach der Mühle gibt nun auch der Getreidehändler im Jarmener Hafen seinen Standort auf. Bürgermeister Werner will den Hafen in Zukunft mehr in Richtung Tourismus ausrichten.
Einst wurde am Jarmener Hafen Getreide umgeschlagen, gelagert und in der dortigen Mühle weiterverarbeitet. Die Kleinstadt war dadurch ein gefragter Wirtschaftsstandort. Nach der Schließung der Getreidemühle vor etwa vier Jahren, muss nun allerdings auch der Getreidehändler seinen Betrieb aufgeben.
Getreidehandel nicht mehr rentabel
Das Unternehmen Team Agrar hatte in den drei großen Rundsilos im Jarmener Hafen zuletzt Getreide, Raps, Hülsenfrüchte und Leguminosen aus der Region eingelagert. Diese wurden anschließend per Lkw nach Rostock gebracht und dort verschifft. Das sei für einen rentablen Betrieb nicht ausreichend, sagt eine Sprecherin. Außerdem sei die Schließung in Jarmen Teil einer Anpassung im Standortnetz.
Silos und Mühle stehen zum Verkauf
Damit steht der Jarmener Hafen bald leer. Der Getreidehändler prüft nach eigenen Angaben, ob er die Silos und die dazugehörenden Gebäude verkaufen will. Auch die alte Mühle, in der GoodMills Deutschland zuletzt Getreide gemahlen hat, hat noch keinen Käufer. Sie soll allerdings erst verkauft werden, wenn ein "passender" Preis geboten wird. GoodMills habe nach eigenen Angaben keinen wirtschaftlichen Druck zu verkaufen.
Mischung aus Tourismus und Industriehafen
Die Stadt müsse nun tätig werden, mehr in Richtung Tourismus denken, sagt Jarmens Bürgermeister André Werner (Freie Wählergemeinschaft). Da ein Teil des Hafengeländes im Naturschutzgebiet liegt, soll eine Machbarkeitsstudie nun klären, was überhaupt möglich ist. "Diese Machbarkeitsstudie befindet sich jetzt kurz vor der Ausschreibung, sodass wir dann bald ein Planungsbüro beauftragen können und dann mit den Ergebnissen konkrete Planungen leisten können", so Werner. Dabei wird Jarmen vom Land finanziell unterstützt. Bis Anfang 2025 ist der Hafen aber noch als Industriehafen deklariert und darf auch nicht umgewidmet werden, da die Stadt sonst Fördermittel zurück zahlen müsste.