Habeck in MV: Konverterbau für Offshore-Anlagen kommt nach Rostock
In Rostock hat am Mittwoch die erste Jahrestagung "Regionale Transformation Gestalten" begonnen. Auf der vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufenen Konferenz war auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Die Grünen) zu Gast.
Habeck zeigte sich bei der Konferenz in Rostock zuversichtlich, dass in der Hansestadt künftig Konverterplattformen für Offshore-Windkraftanlagen gebaut werden. "Ich bin heute sicher, dass dieser Konverterbau in Rostock stattfinden wird", sagte der Bundeswirtschaftsminister. Es habe "konkurrierende Ansprüche" der Bundeswehr gegeben. Dieses Konkurrenzverhältnis löse sich aber auf. Allerdings sei noch nichts unterschriftsreif. Als zweiten Standort für den Konverterbau nannte Habeck Bremerhaven.
Seit Monaten Gespräche über Bau von Konverterplattformen
Über den geplanten Bau von Konverterplattformen auf einem Teil der Marinearsenal-Werft in Rostock-Warnemünde laufen seit Monaten Gespräche. Der Bund hatte die Werft nach der Insolvenz der MV-Werften-Gruppe im Sommer vorigen Jahres gekauft und zum 1. August 2022 übernommen. Das Marinearsenal setzt mit seinen rund 500 Beschäftigten dort planmäßig vier Marineschiffe im Jahr instand. Dem Vernehmen nach werden aber nur rund zwei Drittel der Fläche voll genutzt.
Neben dem belgischen Stahlbauunternehmen Smulders meldete in der Vergangenheit auch die deutsche Neptun-Meyer-Gruppe, die am Standort Warnemünde unter anderem Flusskreuzfahrtschiffe baut, Interesse an der Nutzung dieser Flächen für den Offshore-Konverterplattformbau an.
Klimawandel, Digitalisierung, Demografie
Die Konferenz "Regionale Transformation Gestalten" dauert noch bis morgen. Sie findet zum ersten Mal statt - und das in Rostock. Die Tagung wurde vom Bundeswirtschaftsministerium ins Leben gerufen und soll jährlich in einem anderen Bundesland stattfinden. Sie befasst sich mit anstehenden Veränderungsprozessen etwa durch den Klimawandel, die demografische Entwicklung und die digitale Transformation. Es gibt sieben Workshops auf der Veranstaltung, die sich je nach Thema an Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Kommunen, Politik und Forschung richten.
Meyer: Die ganze Gesellschaft einbinden
Landeswirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) eröffnete am Mittwoch die Konferenz. Er wies auf die drei stärksten Branchen in Mecklenburg-Vorpommern hin, die sich in einem großen Wandel befänden: Die maritime Wirtschaft, der Tourismus und die Gesundheitswirtschaft. Alle Bereiche hätten ähnliche Herausforderungen, so etwa den Fachkräftemangel, den Umstieg in eine technisierte Welt, die Umstellung auf klimafreundlichere Arbeitsweisen.
Und dabei müssten Unternehmen aber auch wirtschaftlich bleiben. Die ganze Gesellschaft müsse in diese Prozesse eingebunden werden. "In diesen Umbrüchen ist es immer ganz wichtig, dass nicht nur Politik Vorgaben macht, sondern sie auch erklärt und die Menschen mitnimmt", so Meyer.
EU-Abgeordnete und Wirtschaftsexperten der US-Regierung
Redner waren neben Habeck und Meyer unter anderem der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, und IG-Metall-Chef Jörg Hofmann. Auf dem Plan für Mittwoch stand auch eine Exkursion für die Teilnehmer. Rund 400 Gäste sind zu der Konferenz geladen, darunter Vertreter aus der hiesigen Wirtschaft, aber auch EU-Abgeordnete und Wirtschaftsexperten der US-Regierung nehmen teil.