Graal-Müritz: Sieben Menschen aus Ostsee gerettet
Rettungsschwimmer mussten am Sonntag vier Kinder und drei Erwachsene aus der Ostsee vor Graal-Müritz retten. Sie kamen bei Windstärke 5 nicht mehr aus eigener Kraft aus dem Wasser.
Großer Einsatz für Rettungsschwimmer in Mecklenburg-Vorpommern. Sie haben sieben Menschen aus der Ostsee vor Graal-Müritz (Kreis Rostock) gerettet. Die vier Kinder hatten sich in der Ostsee auf Buhnen aufgehalten. Durch die starke Strömung hatten auch die drei Mütter keine Chance, die Kinder von dort wieder wegzuziehen.
Zehn Jahre altes Mädchen im Krankenhaus
Die Kinder hatten sich laut Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) an und auf den Buhnen aufgehalten, wo sehr starke Strömung herrscht, die den Boden unterspült. Das Problem sei, dass Kinder und Erwachsene bei einem bestimmten Abstand vom Strand im Badebereich zwar noch stehen können, der Boden an den Buhnen aber stark ausgespült wird, so dass das Wasser dort plötzlich drei Meter tief ist. Die Kinder waren im Wasser, obwohl die gelben Flaggen gehisst waren. Die gelbe Flagge an bewachten Stränden bedeutet, dass Nichtschwimmer nicht ins Wasser sollen.
Drei Mütter hatten noch versucht, ihre Kinder von den Buhnen wegzuziehen, kamen dann aber selbst nicht mehr zurück. Rettungsschwimmer holten alle aus dem Wasser. Eines der Kinder, ein 10-jähriges Mädchen, das nicht schwimmen konnte, hatte den Angaben zufolge schon so viel Wasser geschluckt, dass es mit einem Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden musste.
DLRG: Viele kennen Flaggenbedeutung nicht
Maik Burwitz von der DRLG Ortsgruppe Insel Usedom/Nord macht immer wieder die Erfahrung, dass Strandbesucher die Baderegeln nicht kennen und nicht wissen, was welche Flagge bedeutet. "Und das obwohl an jedem Strandaufgang eine Tafel mit diesen zu sehen ist, wo nochmal alles erklärt ist", sagt er bei NDR MV Live. Für zu kompliziert hält er diese nicht. Es sei zudem ein internationales System. "Ob man nun an der Ostsee, Nordsee oder am Pazifik oder im Atlantik baden geht: Überall an den Rettungsschwimmertürmen hängen die Flaggen und bedeuten eigentlich überall dasselbe", so der Rettungsschwimmer weiter.
Buhnen sollten nicht betreten werden
Burwitz warnt zudem davor, die Buhnen zu betreten oder im Bereich dieser zu schwimmen. "Der Punkt ist, die Buhnen sind nicht wirklich hundertprozentig zusammen. Es gibt Spalte dazwischen", erklärt er. In diese könnten Badegäste reinrutschen - gerade wenn man darauf rumbalanciere. Eine weitere Gefahr: Starke Strömungen im Bereich der Buhnen. Insbesondere für diese Kinder seien diese gefährlich. Buhnen bestehen oft aus einer langen Reihe von Holzpfählen, die in den Strand und den Meeresboden gerammt wurden. Sie dienen dem Küstenschutz und sollen verhinden, dass die Strömung Sand abträgt. Die Buhnen sollen vielmehr dafür sorgen, dass sich an ihnen Sand ablagert.