Ein Mitarbeiter der ZIM Flugsitz GmbH montiert im Schweriner Werk Flugzeugsitze für Passagierflieger. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner

Gegen den Bundestrend: Industrie in MV legt kräftig zu

Stand: 28.03.2024 17:20 Uhr

Die Unternehmen in MV haben im Jahr 2023 den höheren Energiepreisen getrotzt und gegen den Bundestrend spürbar zugelegt. Als wesentlicher Treiber erwies sich überraschend die Industrie. Die Löhne im Nordosten bleiben aber niedrig.

Es läuft vergleichsweisegut für die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern - im Jahr 2023 verzeichnete sie das zweithöchste Wachstum im Vergleich der Bundesländer. Wie das Statistische Amt am Donnerstag in Schwerin mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent. Nur Rheinland-Pfalz verzeichnete mit 4,9 Prozent einen größeren Zuwachs. Bundesweit ist das Bruttoinlandsprodukt hingegen leicht gesunken.

Industrie legt kräftig zu

In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete laut Statistikamt vor allem das Produzierende Gewerbe ein kräftiges Plus von 6,5 Prozent. Als Treiber erwies sich hier insbesondere die Industrie, die - entgegen dem negativen Bundestrend - ihre Wirtschaftsleistung um 19,3 Prozent steigerte. Das Baugewerbe verzeichnete im Nordosten mit einem Minus von 4,1 Prozent hingegen einen deutlich stärkeren Rückgang als in anderen Bundesländern. Im Dienstleistungsbereich, der im Nordosten mit knapp 69 Prozent den größten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt beisteuert, stieg die Bruttowertschöpfung um 2,8 Prozent. Dabei legten Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe und Kommunikation mit 9,2 Prozent besonders stark zu.

Löhne in MV unterdurchschnittlich

Bei den Löhnen ist der Nordosten hingegen weiterhin Schlusslicht. Verdienen die Menschen im Bundesdurchschnitt etwa 42.000 Euro brutto, sind es in MV nur etwa 84 Prozent davon - rund 36.000 Euro. Das sei der niedrigste Wert im Ländervergleich. Als Gründe für die schlechtere Bezahlung gelten kleinere Unternehmen und vergleichsweise wenig Industrie. Überdurchschnittlich viele Menschen arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern für den Mindestlohn.

Weitere Informationen
Logo der Bundesagentur für Arbeit hinter zwei jungen Menschen. © picture alliance Foto: Carsten Rehder

Arbeitsmarkt im März: Frühjahrsbelebung mit Haken

Saisonüblich waren weniger Menschen ohne Job als im Februar. Doch alle Nordländer verzeichnen erneut mehr Arbeitslose als vor einem Jahr. mehr

Geflüchtete unterhalten sich beim  JobCafé im Schweriner JobCenter. © NDR Screenshot Foto: NDR Screenshot

Arbeitsmarkt-Integration für Geflüchtete: Funktioniert der "Job-Turbo"?

Schneller arbeiten und nebenbei Deutsch lernen. Das verspricht das der "Job-Turbo". Ermöglicher oder Märchen? mehr

Screenshot der Darßbahn aus der Ferne © Screenshot NDR Foto: Screenshot NDR

Gutachten: Reaktivierung der Darßbahn wirtschaftlich sinnvoll

Die Wirtschaftlichkeit ist Voraussetzung für die Beteiligung des Bundes an den Kosten des Großprojekts. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 28.03.2024 | 19:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Experten des Deutschen Meeresmuseums untersuchen eine Kegelrobbe. © dpa Foto: Stefan Sauer

Backhaus reagiert nach Robbensterben: Neue Reusen-Regel für Ostsee

Die Ursache für den Tod von 44 Tieren ist noch nicht abschließend geklärt. Umweltminister Backhaus zieht dennoch eine Konsequenz für den Fischfang. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage zum Fachkräftemangel: Müssen wir alle länger arbeiten?