Gegen den Bundestrend: Industrie in MV legt kräftig zu
Die Unternehmen in MV haben im Jahr 2023 den höheren Energiepreisen getrotzt und gegen den Bundestrend spürbar zugelegt. Als wesentlicher Treiber erwies sich überraschend die Industrie. Die Löhne im Nordosten bleiben aber niedrig.
Es läuft vergleichsweisegut für die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern - im Jahr 2023 verzeichnete sie das zweithöchste Wachstum im Vergleich der Bundesländer. Wie das Statistische Amt am Donnerstag in Schwerin mitteilte, stieg das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorjahr um 3,3 Prozent. Nur Rheinland-Pfalz verzeichnete mit 4,9 Prozent einen größeren Zuwachs. Bundesweit ist das Bruttoinlandsprodukt hingegen leicht gesunken.
Industrie legt kräftig zu
In Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete laut Statistikamt vor allem das Produzierende Gewerbe ein kräftiges Plus von 6,5 Prozent. Als Treiber erwies sich hier insbesondere die Industrie, die - entgegen dem negativen Bundestrend - ihre Wirtschaftsleistung um 19,3 Prozent steigerte. Das Baugewerbe verzeichnete im Nordosten mit einem Minus von 4,1 Prozent hingegen einen deutlich stärkeren Rückgang als in anderen Bundesländern. Im Dienstleistungsbereich, der im Nordosten mit knapp 69 Prozent den größten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt beisteuert, stieg die Bruttowertschöpfung um 2,8 Prozent. Dabei legten Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe und Kommunikation mit 9,2 Prozent besonders stark zu.
Löhne in MV unterdurchschnittlich
Bei den Löhnen ist der Nordosten hingegen weiterhin Schlusslicht. Verdienen die Menschen im Bundesdurchschnitt etwa 42.000 Euro brutto, sind es in MV nur etwa 84 Prozent davon - rund 36.000 Euro. Das sei der niedrigste Wert im Ländervergleich. Als Gründe für die schlechtere Bezahlung gelten kleinere Unternehmen und vergleichsweise wenig Industrie. Überdurchschnittlich viele Menschen arbeiten in Mecklenburg-Vorpommern für den Mindestlohn.