Forscher untersuchen Einsatz von Grundschleppnetz-Fischerei
Wie sich das Fischen mit Grundschleppnetzen auf den Meeresboden und die Lebewesen auswirkt, wollen Forscherinnen und Forscher unter anderem aus Rostock vor Kühlungsborn untersuchen.
Forscherinnen und Forscher, unter anderem aus Rostock, wollen den Boden der Ostsee vor Kühlungsborn untersuchen. Es geht darum, wie sich der Einsatz von Grundschleppnetzen auf den Meeresboden und seine Bewohner auswirkt. Das Team ist am Dienstagmorgen auf seine 19-tägige Forschungsfahrt gestartet.
Schiff soll Schleppspuren am Meeresboden erzeugen
Das Team ist mit insgesamt vier Schiffen auf dem Wasser und untersucht eine Fläche von 200x2.600 Meter. Konkret soll eines der Schiffe mit einem Netz gezielt Schleppspuren am Boden erzeugen. Danach will das Team gucken, wie sich Stoffe umlagern, welche vielleicht aus dem Sediment freigesetzt werden und wie sich das auf die Lebewesen dort auswirkt. Unter anderem kommen dafür einige Messgeräte zum Einsatz, außerdem nehmen Taucher auch Proben. Die anderen Schiffe dienen den Forscherinnen und Forschern als Labore vor Ort.
Folgen der Grundschleppnetz-Fischerei bisher noch nicht untersucht
Dass grundberührende Fischerei bleibende Spuren am Meeresgrund hinterlässt, ist bereits bekannt. Wie stark und langfristig sich das allerdings auf Lebensräume wie Muschelriffe oder Sandbänke auswirkt, wirft noch immer Fragen auf, die die Forscherinnen und Forscher nun beantworten wollen. Dafür arbeiten das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie das Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei und die Uni der Hansestadt zusammen. Laut Forschungsleiter Klaus Jürgens ist so ein großer Feldversuch, bei dem gleichzeitig verschiedenste Messungen erfolgen, bislang so noch nie durchgeführt worden. Genau so ein facettenreicher Ansatz ist laut Jürgens allerdings nötig, um zu verstehen, welchen Einfluss die Grundschleppnetz-Fischerei haben könnte.