Forscher untersuchen Einsatz von Grundschleppnetz-Fischerei

Stand: 16.07.2024 06:05 Uhr

Wie sich das Fischen mit Grundschleppnetzen auf den Meeresboden und die Lebewesen auswirkt, wollen Forscherinnen und Forscher unter anderem aus Rostock vor Kühlungsborn untersuchen.

Forscherinnen und Forscher, unter anderem aus Rostock, wollen den Boden der Ostsee vor Kühlungsborn untersuchen. Es geht darum, wie sich der Einsatz von Grundschleppnetzen auf den Meeresboden und seine Bewohner auswirkt. Das Team ist am Dienstagmorgen auf seine 19-tägige Forschungsfahrt gestartet.

Schiff soll Schleppspuren am Meeresboden erzeugen

Skizze Untersuchung Grundschleppnetz-Fischerei © Thünen-Institut / A. Schütz
So soll die Untersuchung der Grundschleppnetz-Fischerei aussehen.

Das Team ist mit insgesamt vier Schiffen auf dem Wasser und untersucht eine Fläche von 200x2.600 Meter. Konkret soll eines der Schiffe mit einem Netz gezielt Schleppspuren am Boden erzeugen. Danach will das Team gucken, wie sich Stoffe umlagern, welche vielleicht aus dem Sediment freigesetzt werden und wie sich das auf die Lebewesen dort auswirkt. Unter anderem kommen dafür einige Messgeräte zum Einsatz, außerdem nehmen Taucher auch Proben. Die anderen Schiffe dienen den Forscherinnen und Forschern als Labore vor Ort.

Folgen der Grundschleppnetz-Fischerei bisher noch nicht untersucht

Dass grundberührende Fischerei bleibende Spuren am Meeresgrund hinterlässt, ist bereits bekannt. Wie stark und langfristig sich das allerdings auf Lebensräume wie Muschelriffe oder Sandbänke auswirkt, wirft noch immer Fragen auf, die die Forscherinnen und Forscher nun beantworten wollen. Dafür arbeiten das Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, das Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sowie das Rostocker Thünen-Institut für Ostseefischerei und die Uni der Hansestadt zusammen. Laut Forschungsleiter Klaus Jürgens ist so ein großer Feldversuch, bei dem gleichzeitig verschiedenste Messungen erfolgen, bislang so noch nie durchgeführt worden. Genau so ein facettenreicher Ansatz ist laut Jürgens allerdings nötig, um zu verstehen, welchen Einfluss die Grundschleppnetz-Fischerei haben könnte.

Weitere Informationen
Sebastian Kopp fährt mit seinem Fischerboot raus. © NDR

Fischerei in Deutschland und Polen - zwischen Fangquoten und Klimawandel

Die Zukunft der Küstenfischer sieht dunkel aus. Welche Aussichten haben deutsche Fischer und warum geht es den polnischen Nachbarn noch so gut?  mehr

Meerforelle für die Nachzucht. © NDR/Jung & Rathjen Filmproduktion

Rostocker Forscher ermitteln: Wie viele Meerforellen laichen in MV?

Das Institut für Fischerei der Landesforschungsanstalt MV untersucht, den Nachwuchs der gefährdeten Art in heimischen Gewässern. mehr

Geisternetze in der Ostsee vor Neustadt. © NDR Foto: Uli Kunz

Geisternetze: Land MV will Millionen für Bergung bereitstellen

Experten für Ostseeforschung plädieren unter anderem für eine Kennzeichnungspflicht von Stellnetzen und eine gezieltere Auswahl bei dessen Bergung. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 16.07.2024 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Meer und Küste

Landkreis Rostock

Fischerei

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Ein Fahrrad steht auf den Schienen von einer Straßen·bahn. Neben diesem Fahrrad steht ein Schild. Auf diesem Schild steht: Heute Streik. © NDR Foto: Denis Mollenhauer

Wieder Warnstreik: Busse und Bahnen bleiben am Montag im Depot

Ver.di hat in Mecklenburg-Vorpommern zu einem weiteren Ausstand aufgerufen. Für Dienstag wurde der Streik jedoch abgesagt. mehr

Bundestagswahl 2025: Blick von in den Plenarsaal im Bundestag, auf die leeren blauen Stühle für die Abgeordneten. © dpa Bildfunk Foto: Michael Kappeler

Bundestagswahl 2025: Alle Infos für Mecklenburg-Vorpommern

Am 23. Februar wurde gewählt. Hier finden Sie Infos zu Wahlkreisen, Personen und Ergebnissen zur Bundestagswahl in MV. mehr