Folgen des Klimawandels: Rostock will Regenwasser speichern
Wie bereitet sich die Hansestadt Rostock in Zukunft auf den Klimawandel vor? Stadt und Universität hatten Interessierte zu diesem Thema ins Rathaus eingeladen.
"Rostock unter Wasser oder ganz ohne Wasser?" Unter diesem Motto stand der Informationsabend am Donnerstag. Immer stärkere Regenfälle auf der einen und Zeiten komplett ohne Regen auf der anderen Seite. Der Klimawandel sorgt dafür, dass das Wetter zwischen Extremen schwankt. Und darauf ist Rostock nicht ausgerichtet. Hauptthema daher: Die Entwicklung zu einer sogenannten Schwammstadt.
Regenwasser auffangen und speichern
Das Ziel ist es, Regenwasser nicht einfach nur in Gewässer zu leiten, sondern das Wasser zum Beispiel dezentral versickern zu lassen oder zu speichern. Das würde dann mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen: Denn das teils 100 Jahre alte Kanalsystem ist nicht auf extreme Regenfälle ausgelegt, zusätzlich werden zum Beispiel durch Häuserbau immer mehr Flächen versiegelt, sodass das Wasser schlechter ablaufen kann.
Aufgabe für Generationen
Die Schwammstadt könnte das Kanalsystem entlasten und gleichzeitig Wasser speichern, für Zeiten ohne Regen. Die Entwicklung dahin sei allerdings eine Generationenaufgabe, hieß es. In Rostock gibt es bereits eine Arbeitsgruppe, die sich mit der Planung und Umsetzung des Vorhabens beschäftigt. Zum Konzept der Schwammstadt gehören unter anderem Grünflächen, die starke Niederschläge wie ein Schwamm aufnehmen und bei Trockenheit und Hitze kühlend wirken. Begrünt werden könnten auch Fassaden, Dächer und Straßen. Zudem soll es unterirdische Auffangbehälter und Brunnen oder ähnliche Wasserangebote geben. Ziel ist es, in Rostock bis 2080 einige dieser Vorhaben umzusetzen.
Auswirkungen des Klimawandels auf Rostock
In den kommenden 100 Jahren soll der Meeresspiegel um einen Meter steigen. Im Stadthafen würde das Wasser zwar noch nicht über die Kaikante treten, aber es würde deutlich schneller passieren, wenn der Wind das Wasser in den Hafen drückt. Außerdem rechnen Experten mit mehr starken Sturmfluten. Eine Mauer wäre eine Lösung, die aber recht teuer wäre. Gebäude separat zu schützen, ist eine weitere Idee. Oder einige Flächen einfach dem Wasser überlassen.