Gewässersymposium in Güstrow analysiert künftige Ressourcen
Niedrigwasser in Seen und Flüssen - immer öfter lange Dürreperioden. Der Regen reicht nicht mehr aus, um für ausreichend Nachschub zu sorgen. Auf dem Gewässersymposium wurden jetzt Alternativen diskutiert.
Zu wenig Wasser in Seen und Flüssen - ein Problem, das Experten zunehmend beschäftigt. Sie reden daher inzwischen von "Wasserstress". Vor diesem Hintergrund regen die Spezialisten eine "Wassermengenbewirtschaftung" an. Konkret: Wofür steht wann für wen genau wieviel Wasser zur Verfügung. In unserem Nachbarbundesland Brandenburg hat man bereits eine verbindliche Wasserstrategie erstellt. Ute Hennings, die Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) erläutert, dass dies in Brandenburg auf Grund der Sandböden besonders wichtig sei. Und sie betont: "Wir sind in Mecklenburg-Vorpommern dabei, Modelle zu bauen."
Fernerkundungsdaten und Einsatz von KI
Dies sei eine dringend notwendige und zugleich auch sehr aufwendige Aufgabe, so Hennings. Die Modelle sollen beispielsweise Antworten darauf geben, was passiert, wenn Dürreperioden künftig noch häufiger und intensiver auftreten. Ute Hennings erklärt, dass unterschiedliche Szenarien modelliert werden: "Dies geschieht in Zusammenarbeit mit der Uni Rostock, auch mit Fernerkundungsdaten und teilweise auch auf künstliche Intelligenz gestützt."
Künstliche Beregnung nicht ökonomisch
Mit anderen Worten: High-Tech für eine gesicherte Wasserversorgung. Trinkwasser spielt in diesem Kontext übrigens noch keine Rolle, heißt es. Viele Wälder würden allerdings bereits klar signalisieren, das ihnen Wasser fehle. Für die Landwirte bedeutet das, sie brauchen Kulturen, die mit weniger Wasser auskommen. Flächen langfristig künstlich zu beregnen, wird nicht überall möglich sein. Zumal es letztlich auch wenig effektiv ist, sagt Peter Sanftleben, der Direktor der Landesforschungsanstalt: "Was dadurch an Mehrertrag kommt, das ist ökonomisch nicht tragfähig. Die generelle Verfügbarkeit von Wasser wird uns in Zukunft viel stärker beschäftigen."
Stauanlagen oft in schlechtem Zustand
Gefragt sind zudem die Wasser- und Bodenverbände. Es geht vor allem darum, dass das Wasser nach anhaltenden Regenfällen in der Fläche gehalten und nicht abgeleitet wird. Nur so könne man bei Bedarf darauf zurückgreifen - Stauanlagen sollen das möglich machen. Vielerorts sind diese allerdings in einem schlechten Zustand. Heike Gieler, die Geschäftsführerin für die Region Untere Warnow Küste, treibt die Sanierung derartiger Anlagen aktuell intensiv voran. Sie sagt: "Es ist eine Zeit angebrochen, wo ein bisschen flicken und rumbasteln nicht mehr reicht. Das ein oder andere muss komplett erneuert werden. Wir wundern uns manchmal selbst, dass die Stauanlagen in den letzten 30 Jahren nicht stärker im Fokus standen." Um so intensiver soll das Thema jetzt vorangebracht werden.