Flüchtlingsunterkunft Upahl: Containerdorf bleibt länger

Stand: 25.06.2024 17:12 Uhr

Die Flüchtlingsunterkunft in Upahl bleibt erstmal weiter bestehen. Das hat Landrat Schomann bekannt gegeben. Im Sommer 2025 sollen die Flüchtlinge in Unterkünfte in Gadebusch und Selmsdorf umziehen.

Am Dienstag hat der Landrat von Nordwestmecklenburg, Tino Schomann (CDU), über die Zukunft der Flüchtlingsunterkunft Upahl informiert. Eigentlich sollte die Unterkunft auf ein Jahr befristet sein. Jetzt ist klar, das Containerdorf bleibt vorerst bestehen.

Gadebusch und Selmsdorf als Alternative für Upahl

Laut Schomann soll ein neuer Bauantrag gestellt werden mit dem Ziel, das Containerdorf bis zum Sommer 2025 aufzulösen. Das hänge aber auch von der Fertigstellung der Flüchtlingsunterkünfte in Gadebusch und Selmsdorf ab. Sie sollen Platz für insgesamt 250 Menschen bieten und die neue Heimat für die aktuell 230 Flüchtlinge in Upahl werden. Erst wenn diese Unterkünfte einsatzbereit sind, könne das Containerdorf in Upahl zurückgebaut werden.

Kritik an Landesregierung

Schomann kritisierte in der aktuellen Entwicklung vor allem fehlende Unterstützung der Landesregierung, konkret auch von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Die Liegenschaft, auf der die Flüchtlingsunterkunft in Gadebusch gebaut wird, gehöre nämlich dem Land Mecklenburg-Vorpommern. Dadurch sei Schomann auf die Unterstützung der Landesregierung angewiesen und die habe sich bei ihm ein halbes Jahr lang nicht gemeldet und auf seine E-Mails nicht reagiert. So, sagt Schomann, konnte der Bau auch nicht nach Plan vorangehen.

Bürgermeister von Upahl: Entscheidung keine Überraschung

Der Bürgermeister von Upahl, Steve Springer (Unabhängige Wählergemeinschaft Upahl), ist laut Schomann bereits darüber informiert, dass das Containerdorf länger bestehen bleibt. Springer selbst sei von der Entscheidung nicht überrascht gewesen. Denn seiner Ansicht nach hat sich die Situation im Land noch nicht so weit verbessert, dass die Flüchtlinge woanders untergebracht werden könnten. Springer rechnet nach der Entscheidung zwar wieder mit einzelnen Protesten in Upahl, glaubt aber, dass auch die Bürgerinnen und Bürger von Upahl mit einer Verlängerung gerechnet haben.

Landrat glaubt an neuen Zeitplan

Jetzt werde erst mal ein Bauantrag bearbeitet, um die Unterkunft in Upahl zurückzubauen. Schomann glaubt, dass der aktuelle Zeitplan eingehalten werden kann, solange das Wetter mitspielt. Außerdem habe er für das Grundstück in Upahl schon einen Interessenten.

Weitere Informationen
Die Flüchtlingsunterkunft in Upahl © NDR Foto: Sabine Froemel

Upahl: Klage der Gemeinde gegen Innenministerium abgewiesen

Die Gemeinde im Landkreis Nordwestmecklenburg sah sich in ihrer Planungshoheit eingeschränkt und klagte. mehr

Geflüchtete mit Gepäck steigen in einen Bus © NDR

Stimmungslage in Upahl: Ein Jahr nach den Protesten

Vor einem Jahr sollte in Upahl ein Containerdorf für Geflüchtete gebaut werden. Die Einwohner von dem Ort wehrten sich. mehr

Eine syrische Familie sitzt vor einem Asylwohnheim. © picture alliance/Patrick Pleul Foto: Patrick Pleul

Selmsdorf: Unterkunft für 100 Asylsuchende - Pläne vorgestellt

Demnach soll in der Nähe des Sportplatzes in Selmsdorf eine temporäre Unterkunft für bis zu 100 Menschen entstehen. mehr

Altes Polizeirevier in Gadebusch. © Polizeiinspektion Wismar Foto: Polizeiinspektion Wismar

Neue Asylunterkunft für 150 Menschen in Gadebusch geplant

Zunächst sollen auf dem Gelände des Polizeireviers in Gadebusch im Laufe des Jahres Wohncontainer aufgestellt werden. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 25.06.2024 | 14:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Nordwestmecklenburg

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Arztteam rollt Patient auf Klinikbett durch einen Krankenhausflur. © panthermedia Foto: spotmatikphoto

Schwesig: Wichtig, dass Krankenhausreform jetzt kommt

Die Reform sichere alle Krankenhausstandorte in Mecklenburg-Vorpommern, die großen wie auch die kleinen Häuser, so Schwesig. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern