Feuer und Evakuierung: Großübung mit 900 Einsatzkräften beendet

Stand: 02.10.2023 10:04 Uhr

Die Großübung "Weißer Bussard 2023" des Landeskatastrophenschutzes ist zu Ende. Die Einsatzkräfte trainierten die Bekämpfung eines Waldbrandes und waren auch bei einem fiktiven Zugunglück im Einsatz.

Schon mehrmals ist es bei langer Trockenheit auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in Westmecklenburg zu Großbränden gekommen. Um für solche Einsätze besser gewappnet zu sein, trainierten zwei Tage lang insgesamt 900 Einsatzkräfte mit 100 Fahrzeugen die Bekämpfung eines Waldbrandes in munitionsverseuchtem Gebiet.

Realistisches Szenario nachgestellt

Das Szenario: Seit Tagen brennt es großflächig auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück. Das Feuer ist lange nicht unter Kontrolle und droht auf benachbarte Waldstücke überzugreifen. Von diesen Waldstücken umgeben ist das kleine Dorf Uhlenkrug. Der Ort könnte durch das Feuer eingekesselt werden. Also muss Uhlenkrug mit seinen 100 Einwohnern evakuiert werden. Außerdem wird die Bekämpfung eines Waldbrandes in einem munitionsverseuchten Gebiet trainiert.

Annahme: Zugunglück in Pasewalk

Am Samstagvormittag mussten allerdings Verletzte nach einem angenommenen Zugunglück in Pasewalk gerettet und versorgt werden. Ein Regionalexpresszug ist mit einem Auto zusammengestoßen, so die Annahme. Rettungskräfte versuchten mit Spezialgeräten und Leitern die verletzten Reisenden aus dem Zug zu befreien. Bei diesem Teil der Großübung handelte es sich um ein Element, das vorab geheim gehalten wurde, um die Übung so realitätsnah wie möglich durchführen zu können.

Innenminister Christian Pegel (SPD), der die Übung besuchte, zog ein erstes Fazit. Das Bahnunglück sei realtätsgerecht nachgestellt. Der Minister lobte das geordnete Vorgehen. Es sei beachtlich, wie schnell bei so einem schweren Unglück Strukturen entstehen und die verschiedenen Kräfte zusammenwirken, so Pegel.

Auch Wehren aus Polen beteiligt

Neben Feuerwehrleuten aus Deutschland, dem Technischen Hilfswerk und mehreren Landes- und Kreisbehörden der Bundeswehr beteiligten sich auch Feuerwehrleute aus Polen an der Übung. Hauptorganisator war das Landesamt für zentrale Aufgaben und Technik der Polizei, Brand- und Katastrophenschutz MV, das zum Innenministerium gehört. Defizite gibt es laut Übungsleiter Porst in der Kommunikation zwischen Einsatzleitung und Rettungskräften. Beispielsweise funktioniere zwischen Polen und Mecklenburg-Vorpommern der Digitalfunk nicht. Auch wenn bei Waldbränden die Feuerwehren aus dem benachbarten Polen helfen wollten, könnten sich die polnischen und deutschen Rettungskräfte in so einem Fall über Funk nicht verständigen, so Pegel.

Mobiles Feldlager zur Versorgung

Im Rahmen der Großübung wurde ein mobiles Feldlager errichtet. Dadurch sollten die Helfer so versorgt werden, dass sie einen 45 Stunden währenden Einsatz durchhalten. Außerdem wurde die Koordination bei parallel anlaufenden Notfalleinsätzen geprobt. Die Kaserne Jägerbrück war schon im Jahr 2014 Schauplatz einer Großbrandübung.

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Nordmagazin | 30.09.2023 | 19:30 Uhr

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