Lübtheen: Nach dem Waldbrand ist vor dem Waldbrand
Seit dem größten Waldbrand in der Geschichte des Landes vor vier Jahren bei Lübtheen läuten die Alarmglocken, wenn es wieder heißt: Feuer auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz. So auch am 12. Juni dieses Jahres - einem Montag.
Innerhalb weniger Stunden waren die Organisationsstrukturen wieder aufgebaut, hunderte freiwillige Feuerwehrleute im Einsatz. Ihr Ziel: Das Feuer darf sich nicht ausbreiten. Jetzt musste sich beweisen, ob funktioniert, was in den vergangenen vier Jahren geplant und angeschafft wurde: Tiefbrunnen, Waldbrand-Fahrzeuge und Kreisregner bei den Feuerwehren.
Dieses Mal war das Feuer nach drei Tagen unter Kontrolle
Nach drei Tagen, einem Donnerstag: Entwarnung. Das Feuer war unter Kontrolle. Durch 100 Hektar Wald, der bereits vom Feuer 2019 geschädigt war, ist es einfach durchgelaufen. Kieferstämme brannten wie Schwedenfackeln, stehend oder bereits umgefallen. Der Waldboden ist bis auf den blanken Sand verbrannt. Durch die große Hitze des Feuers in diesem Jahr sind mehr Granaten und Geschosse im Waldboden explodiert. Aber es sind eben nur 100 Hektar und nicht fast 1.000 wie damals. Der große Plan ist aufgegangen. Auch, wenn das Dorf Volzrade aus Sicherheitsgründen zwischenzeitlich evakuiert werden musste. Über zwei der Brandschneisen ist das Feuer allerdings in benachbarte Parzellen übergesprungen. Umgefallene Bäume lagen quer über die Schneise.
Potential für Verbesserungen
Und genau an dieser Stelle ist auch Potential für weitere Verbesserungen. Die Maßnahmen nach einem Brand sind nur so gut, bis eine echte Lage zeigt, ob sie funktionieren. In Absprache mit dem naturschutzrechtlich zuständigen Biosphärenreservat, der Bundesforst, dem Flächeneigner und der Feuerwehr sollen noch mehr und breitere Schneisen entstehen. Die Hoffnung: So könnte der nächste Brand auf einer noch kleineren Fläche eingegrenzt werden. Das Risiko für die an den ehemaligen Truppenübungsplatz anliegenden Ortschaften wieder evakuiert werden zu müssen, soll weiter sinken. Doch das ist nicht von Heute auf Morgen zu machen. Vor entsprechenden Rodungen muss wieder nach Munition gesucht werden. Im kommenden Jahr, so der Plan, soll damit begonnen werden.