Fähre nach Schweden: Nach Aus für "Königslinie" nun doch Kündigungen
Die einzige Fährverbindung, die einstige "Königslinie", von Rügen nach Südschweden wird Ende dieses Monats eingestellt. Das hat die Reederei FRS Baltic am Mittwoch mitgeteilt. Nun hat sie ihre Angaben, nach denen alle Mitarbeitenden übernommen würden, berichtigt.
Die Reederei FRS Baltic gibt ihre Fährverbindung zwischen Sassnitz-Mukran auf Rügen und dem südschwedischen Trelleborg auf. Die Katamaran-Schnellfähre "Skane Jet" werde am kommenden Mittwoch zum letzten Mal ablegen, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die "Skane Jet" bietet Platz für rund 670 Passagiere und 200 Pkw und legt die Stecke in zweieinhalb Stunden zurück. Es ist die einzige Fährverbindung von Rügen nach Schweden. Das Schiff soll verkauft werden.
Betriebsbedingte Kündigungen
Nach dem Aus der Fährverbindung hat die FRS-Reedergruppe nun entgegen vorheriger Angaben mitgeteilt, dass nicht alle Mitarbeitenden der Fährlinie übernommen werden. Wie ein Unternehmenssprecher in Flensburg einräumte, wurden auch betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen. Wie vielen Mitarbeitenden gekündigt wurde, ließ der Sprecher offen. Aber dort, wo es ginge, sei ein Beschäftigungsangebot unterbreitet worden. Insgesamt sind 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der FRS-Baltic beschäftigt. Die Fährverbindung wird zum 30. September eingestellt. Kündigungen wurden zum 1. Januar ausgesprochen.
Brennstoffpreise zu hoch
Grund für die Einstellung seien signifikante Kostensteigerungen, die nicht auf die Ticketpreise umgelegt werden könnten, hieß es. Ein wirtschaftlicher Betrieb sei in absehbarer Zeit nicht mehr möglich. Neben den deutlich höheren Preisen für Brennstoff nannte die Reederei die CO2-Abgaben und die Fahrwasserabgaben im Hafen Sassnitz als Kostenfaktoren.
Hafen bedauert den Verlust
Der Fährhafen Sassnitz-Mukran bedauerte die Einstellung der Fährverbindung zwischen Sassnitz und Trelleborg. Die Fährlinie mit der "Skane Jet" sei über viele Jahre hinweg eine wichtige Verbindung für die Region und den Ostsee-Verkehr gewesen, so ein Hafensprecher. Dennoch sehe der Hafen weiterhin großes Potenzial für den Ostsee-Verkehr auf der Strecke nach Schweden.
Anleger extra umgebaut
Die Reederei hatte ihre Fährlinie - zunächst mit dem Ziel Ystad - erst im September 2020 aufgenommen. Sie gilt als Fortsetzung der traditionellen "Königslinie" nach Trelleborg, die im Frühjahr 2020 nach 111 Jahren außer Betrieb zu gehen drohte. Damit die "Skane Jet" in Mukran anlegen kann, war der ehemalige Königslinien-Anleger umgebaut und angepasst worden.