Erneute Proteste gegen Rechtsruck: Menschen in MV gehen auf die Straße
In einigen Städten in Mecklenburg-Vorpommern sind erneut viele Menschen auf die Straße gegangen. Sie protestierten für Demokratie und Menschlichkeit.
Die größte Kundgebung gab es in Wismar. Dort hatten sich nach Angaben der Polizei 1.500 Menschen am Samstag Mittag am Bahnhof versammelt. Von dort gingen die Demonstrierenden über den Alten Hafen zum Marktplatz. Organisiert wurde die Aktion von der Initiative "Wismar für alle". Es gab mehrere Redebeiträge - unter anderem auch von Bürgermeister Thomas Beyer (SPD). Er appellierte an die Menschlichkeit und sprach sich für ein friedvolles Miteinander aus.
Friedliche Veranstaltungen
Bei Applaus hielten die Teilnehmenden farbige Zettel hoch, um ein Zeichen für eine bunte Gesellschaft zu setzen. Laut einer Sprecherin der Polizei lief die Veranstaltung friedlich ab. Eine weitere Kundgebung für Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit mit rund 170 Menschen gab es auf dem Rathausplatz in Wolgast. Auch in Boizenburg fand eine entsprechende Demonstration statt.
Viele Demos in MV in den vergangenen Tagen
Auch in anderen Städten im Nordosten gab es zuletzt große Demos - etwa in Rostock, Schwerin, Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg. Auch bundesweit gab es jüngst viele solcher Demos, teilweise mit Zehntausenden Teilnehmern. Auslöser für die Proteste waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv über ein Treffen von Rechtsextremisten am 25. November, an dem in Potsdam einige AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der rechtskonservativen Werteunion teilgenommen hatten.
Arbeitgeberpräsident MV: Demos sind wichtiges Zeichen
Die Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern begrüßt die zahlreichen Demonstrationen für demokratische Werte, Toleranz, Respekt und Vielfalt. Der Präsident der Vereinigung der Unternehmensverbände MV, Lars Schwarz, sieht in den Demonstrationen gegen Fremdenhass ein wichtiges Zeichen. In NDR MV Live sagte er, es sei wichtig, dass "die Mitte der Gesellschaft aufsteht". Schwarz wörtlich: "Wir sind gegen Extremismus, wir sind gegen Fremdenfeindlichkeit, wir sind gegen Antisemitismus, wir sind für die Demokratie."