Diesel-Öl-Film auf der Ostsee vor Prerow: Suche nach Verursacher
Ein dünner, nach Diesel riechender Film hat die Ostsee vor der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst überzogen. Etwa 50 Liter sollen sich auf einer Fläche von rund 60 Hektar verteilt haben. Die Wasserschutzpolizei sucht weiter nach dem Verursacher.
Auf der Ostsee vor Prerow (Landkreis Vorpommern-Rügen) hat die Wasserschutzpolizei (WSPI) eine 61 Hektar große, nach Diesel riechende Verunreinigung festgestellt. Den Hinweis auf die Verschmutzung in Höhe der Seebrücke des Ostseebades erhielt die WSPI Stralsund am Dienstagmorgen. Laut einem Sprecher ist weiterhin unklar, wer für die großflächige Verunreinigung verantwortlich ist.
Kein Mittel gegen Gewässer-Verunreinigung
Die Beamten haben bereits am Dienstag eine Strafanzeige aufgenommen und die ersten Gewässerproben gesichert. Das sofort mit in die Ermittlungen und die gefahrenabwehrenden Maßnahmen einbezogene Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) stufte die Verunreinigung als nicht bekämpfungsfähig ein. Der Film auf dem Wasser sei so dünn, dass er mit herkömmlichen Ölbekämpfungsmaßnahmen gar nicht beseitigt werden könne, erklärte ein Sprecher. Das StALU geht davon aus, dass sich rund 50 Liter Diesel-Öl auf etwa 60 Hektar der Wasseroberfläche verteilt haben.
StALU: Geringe Auswirkungen auf Umwelt
Dem StALU zufolge hat die Substanz wahrscheinlich nur wenig Auswirkungen auf das Ökosystem, da es sich dabei um Kohlenstoffketten handle, die von Mikroorganismen schnell zersetzt werden. Mit steigenden Temperaturen könne der Film sogar in wenigen Tagen komplett weg sein, zumal der Wind auf Süd gedreht habe und diesen Teppich raus auf die Ostsee drücke. Prerows Bürgermsiter René Roloff sagte NDR 1 Radio MV, es habe am Dienstag am Strand nach Diesel gerochen, davon sei aber einen Tag später kaum noch was zu spüren.
Suche nach Verursacher läuft
Die Polizei sucht aktuell weiter nach dem Ursprung der Verunreinigung und hat dafür Schiffe und Fahrzeuge überprüft, die am Bau des neuen Inselhafens Prerow beteiligt sind. Von dort stamme der Diesel offenbar nicht. Jetzt würden Schiffsdaten ausgewertet, um zu schauen, welche Schiffe zum fraglichen Zeitpunkt in der Nähe waren.