Vor dem Schweriner Schloss weht während der Landtagssitzung neben der Europa-, der MV- und der Deutschlandflagge die Fahne der Ukraine. © NDR Foto: Stefan Ludmann
Vor dem Schweriner Schloss weht während der Landtagssitzung neben der Europa-, der MV- und der Deutschlandflagge die Fahne der Ukraine. © NDR Foto: Stefan Ludmann
Vor dem Schweriner Schloss weht während der Landtagssitzung neben der Europa-, der MV- und der Deutschlandflagge die Fahne der Ukraine. © NDR Foto: Stefan Ludmann
AUDIO: Debatte zu Migration im Landtag MV: Vier Anträge der Fraktionen (1 Min)

Debatte zu Migration im Landtag MV: Vier Anträge der Fraktionen

Stand: 26.09.2024 07:54 Uhr

Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns beschäftigt sich am Donnerstag gleich vier Mal mit den Themen Migration und Integration. Bis auf die FDP haben alle Fraktionen einen Antrag eingebracht.

Die Grünen wollen die offene Gesellschaft bewahren, die AfD möchte einen Migrationsnotstand ausrufen. Im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns werden am Donnerstag vier Anträge zu den Themen Integration und Migration diskutiert. Daneben debattiert der Landtag über eine Reform der Notfallversorgung, die Digitalisierung des Landes und ein Radverkehrskonzept für MV. Alle Anträge sind im Detail auf der Internetseite des Landtags einsehbar.

SPD und Linke verteidigen Recht auf Asyl

SPD und Linke beantragen, im Landtag der Opfer des terroristischen Angriffs in Solingen zu gedenken. Sie verurteilen jede Form von Islamismus, der sich als totalitäre Ideologie gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung richte. Die Fraktionen fordern einen besseren Informationsaustausch zwischen den Sicherheitsbehörden sowie eine Ausweitung der Kompetenzen, um terroristische Angriffe abzuwehren. Dafür wollen sie sich bei den anstehenden Bund-Länder-Beratungen zum "Sicherheitspaket" einsetzen. Weiter weisen sie darauf hin, dass der Anschlag in Solingen nicht instrumentalisiert werden dürfe, um alle Menschen mit Migrationsgeschichte unter Generalverdacht zu stellen. Sie plädieren dafür, das individuelle Recht auf Asyl zu schützen - es entspreche als Gebot der Menschlichkeit den Grundwerten der deutschen Gesellschaft und Demokratie.

Weitere Informationen
Sitzung des Landtags in Schwerin. © Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Jens Büttner/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Linke hält Klimakrise für gravierender als Probleme mit Migration

In der Debatte in der Aktuellen Stunde des Landtags ist die Einschätzung der Linksfraktion auf viel Widerspruch gestoßen. mehr

CDU will Konzept des "sicheren Drittstaates" umsetzen

Die CDU fordert unter anderem, Straftäter und Gefährder unter Ausreisearrest zu stellen. Dort sollen sie so lange verweilen, bis sie freiwillig die Rückreise in ihre Heimat antreten. Weiter möchte die CDU sich für dauerhafte Grenzkontrollen und konsequente Zurückweisungen einsetzen - die Rechtslage bezüglich der Zurückweisung von Menschen an nationalen Binnengrenzen müsse eindeutig geklärt werden. Außerdem soll dem Antrag nach in Deutschland das Konzept des "sicheren Drittstaates" umgesetzt werden - bedeutet, dass Asylbewerber aus Deutschland in als sicher eingestufte Drittstaaten außerhalb Europas verbracht werden sollen, um dort Asyl zu bekommen.

Grüne wollen offene Gesellschaft bewahren

Auch die Grünen möchten der Opfer des Terroraktes in Solingen gedenken. Sie sehen im Nachgang des islamistischen Anschlags eine Verschärfung der Migrationsdebatte in Deutschland und unterstreichen, dass der Kampf gegen den Islamismus nur gemeinsam mit den Musliminnen und Muslimen in Deutschland gewonnen werden könne. In ihrem Antrag fordern sie unter anderem, das Landesintegrationskonzept "Zusammen leben in Mecklenburg-Vorpommern" aus dem Jahr 2019 zu überarbeiten. Arbeitsverbote müssten gelockert werden und sprachfördernde Angebote allen Flüchtlingen zur Verfügung stehen.

AfD will Notstand ausrufen

Die AfD fordert in ihrem Antrag, einen Migrationsnotstand auszurufen und will sich für Verhandlungen mit Afghanistan und Syrien einzusetzen, um regelmäßige Abschiebungen zu ermöglichen. Außerdem sollen dem Antrag nach Auffangzentren in Drittstaaten entstehen. Weiter will die AfD den subsidiären Schutz abschaffen. Dieser greift für Geflüchtete, denen weder der Flüchtlingsschutz noch die Asylberechtigung gewährt werden kann, denen aber in ihrem Herkunftsland ernsthafter Schaden droht. Das könnte etwa die Todesstrafe, Folter, andere unmenschliche Behandlung oder auch eine Bedrohung für Leib und Leben aus einem bewaffneten Konflikt heraus sein.

Weitere Informationen
Bei einer flexiblen Schwerpunktkontrolle unmittelbar an der deutsch-polnischen Grenze in der Nähe des ehemaligen Grenzübergang Linken steht ein Bundespolizist vor den Schildern für Deutschland und Polen. © dpa-Bildfunk Foto: Bernd Wüstneck

Grenzkontrollen zu Polen laut Innenminister "erfolgreich"

Von heute an soll es an allen deutschen Grenzen Kontrollen geben. In MV geschieht das an der Grenze zu Polen bereits seit Ende 2023. mehr

Drei junge Flüchtlinge arbeiten im Ausbildungszentrum der Siemens Professional Education an der Verdrahtung eines Schaltschranks. © picture alliance / Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/dpa | Monika Skolimowska Foto: Monika Skolimowska

Migration: Jeder dritte Geflüchtete im Norden hat Arbeit

Anteilig arbeiten die meisten in Hamburg, die wenigsten in Mecklenburg-Vorpommern. Fehlende Sprachkenntnisse sind oft das größte Problem. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 26.09.2024 | 09:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landtag Mecklenburg-Vorpommern

Migration

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Das LNG-Terminal Mukran von See aus. © dpa-Bildfunk Foto: Stefan Sauer/dpa-Bildfunk

Gasmangellage beendet: Was passiert mit dem LNG-Terminal?

Der Bund spricht von "wichtiger Resilienzfunktion". Gegner fordern den Rückbau des Terminals auf Rügen. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern