Nach Warntag in MV: Probealarm erfolgreich, aber mehr Sirenen nötig
Das Innenministerium Mecklenburg-Vorpommerns bezeichnet den diesjährigen bundesweiten Warntag als großen Erfolg. Um 11 Uhr hätten vielerorts sehr hörbar Sirenen geheult und auch Handys und Smartphones deutliche Warnsignale von sich gegeben.
Die Rückmeldungen zum bundesweiten Warntag aus den Landkreisen und kreisfreien Städten in MV habe ergeben, dass die Sirenen-Warnung "bei allen geklappt" hat, so Minister Pegel. Auch an Bahnhöfen, über das Radio und Fernsehen sei die Probewarnung verbreitet worden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) testete erneut, wie es im Katastrophenfall warnen kann. Seit 2020 findet jedes Jahr im September ein bundesweiter Warntag statt - auch in Mecklenburg-Vorpommern. Laut Innenministerium seien - wie im vergangenen Jahr - etwa 95 Prozent der Kontakte zu Handys erfolgreich gewesen.
Wenn Handys stumm bleiben: Auf Mitmenschen achten
Weil manche Geräte, egal wie alt, nicht in der Lage sind, die Warnung zu erhalten, sei es umso wichtiger auch auf seine Mitmenschen zu achten. Im Zweifel sollte lieber einmal mehr nachgefragt werden, ob zum Beispiel Nachbarn den Alarm mitbekommen haben. Das BBK bietet in diesem Jahr auch erstmals eine Umfrage an, bei der Bürgerinnen und Bürger ihre Erfahrungen mit dem Warntag teilen und Hinweise geben können.
Noch immer Regionen ohne fest installierte Sirenen
In der 60.000-Einwohner-Stadt Neubrandenburg, kamen in drei Stadtteilen mobile Sirenen zum Einsatz, denn die Stadt hat bislang keine fest installierten Anlagen. Diese hätten jedoch nur eine Reichweite von 500 Metern. Im Stadtteil Datzeberg sei die mobile Sirene in den oberen Stockwerken der Mehrfamilienhäuser nur sehr leise zu hören gewesen, so eine Rathaussprecherin. In der Vergangenheit sei man der Sichtweise des für den Katastrophenschutz zuständigen Landkreises Mecklenburgische Seenplatte gefolgt, der feste Sirenen nicht für nötig gehalten habe. "Wir werden aber angesichts der neuen Bedrohungslagen wie dem Krieg in der Ukraine wohl noch einmal darüber diskutieren", sagte die Sprecherin. Zum Vergleich: In Schwerin sind insgesamt 17 Sirenenanlagen fest installiert, in Greifswald waren kurz vor dem Warntag elf Sirenen vorbereitet worden, die mit dem Warntag erstmals flächendeckend getestet wurden.
MV soll mehr Sirenen bekommen
Beim Warntag vor einem Jahr waren laut Innenministerium rund 1.600 Sirenen in Mecklenburg-Vorpommern einsatzbereit. In Kürze sollen es rund 1.700 sein. "Der Schwerpunkt des Landes liegt gegenwärtig darauf, die vorhandenen Fördermittel so einzusetzen, dass möglichst viele Sirenen an möglichst sinnvollen Standorten errichtet werden", so Pegel.