Ein Wolf steht im Wald. © picture alliance Foto: Patrick Pleul
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Backhaus: Geregelter Abschuss von Wölfen rückt näher

Stand: 10.04.2025 06:14 Uhr

Der geregelte Abschuss von Wölfen könnte noch in diesem Jahr möglich werden. Umweltminister Backhaus rechnet damit, dass sogenannte Problem-Wölfe dann rechtssicher getötet werden dürfen. Er beruft sich auf die Pläne der neuen schwarz-roten Koalition in Berlin.

von Stefan Ludmann

"Wir sind auf der Zielgraden", sagte Till Backhaus (SPD) am Mittwochabend in einer erneuten Wolfsdebatte im Schweriner Landtag. Der Minister verwies auf die Vorhaben im Koalitionsvertrag von Union und SPD - die seien vor allem auf seine Initiative formuliert worden, so der Sozialdemokrat, der auch Jäger ist. Union und SPD wollen unter dem Punkt "Herdenschutz" das Bundesjagdgesetz ändern und den Wolf "umgehend" ins Jagdrecht aufnehmen. Gleichzeitig soll der Schutz-Status der Tiere durch ein geändertes Bundesnaturschutzgesetz gelockert werden.

Landkreis LUP als Modell-Region

Die künftigen Koalitionäre setzen außerdem auf ähnliche Pläne der EU, Ziel sei eine "rechtssichere Entnahme" von Wölfen. Backhaus sprach von einem entscheidenden Schritt. Es gehe um den Abschuss von Problem-Wölfen, die wiederholt Weidetiere gerissen haben oder sich in der Nähe von Siedlungen oder - so Backhaus - in der Nähe von Kindergärten aufhalten. Eine entsprechende Regelung könne es noch dieses Jahr geben. Der Minister will dazu im Landkreis Ludwigslust-Parchim ein Modell-Projekt für den Umgang mit diesen Tieren auflegen. Es gehe auch um eine Checkliste, die bei einer Entnahme beachtet werden müsse. Er werde noch vor Ostern entsprechende Gespräche führen.

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Es sei gut, dass die Bundesregierung die bisher bestehende Blockadehaltung aufgeben werde und bei der EU für eine nötige Änderung der Flora-Fauna-Habitat-Richtline (FFH) eintrete. Backhaus dämpfte Forderungen, die Tiere regulär zu bejagen. Es gebe dafür auch im Koalitionsvertrag keinen "Freifahrtschein". Dazu müsse erst einmal der gute Erhaltungszustand der Wolfspopulation gesichert sein. "Davon sind wir noch ein ganzes Ende entfernt", so der Minister. In Mecklenburg-Vorpommern sind nach seinen Angaben zuletzt 19 Wolfsrudel von Experten bestätigt worden.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 10.04.2025 | 06:00 Uhr

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