Aktionswoche für Kinder aus suchtbelasteten Familien auch in MV
Fast jedes sechste Kind in Deutschland wächst laut aktuellen Studien mit einem suchtkranken Elternteil auf. Auf die Situation dieser jungen Menschen soll die bundesweite COA-Aktionswoche aufmerksam machen, die heute startet.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern sind laut der Landesfachstelle KipsFam MV viele Kinder betroffen. Im Jahr 2022 haben die Suchtberatungsstellen mehr als 3.600 Eltern erfasst, die alkohol- oder drogenabhängig waren. Allerdings wird von einer deutlich höheren Dunkelziffer ausgegangen. Betroffene Mädchen und Jungen fühlten sich durch die Sucht der Eltern oft unsicher und unsichtbar, so Kristin Pomowski, Koordinatorin von KipsFam. Häufig würden diese Kinder Aufgaben der Erwachsenen übernehmen und sich an die Stimmungen und Bedürfnisse der Eltern anpassen.
Betroffene Kinder oft Risikokandidaten
Außerdem seien die Kinder Risikokandidaten: Etwa zwei Drittel von ihnen seien als Erwachsene dann selbst abhängig oder entwickelten psychische Störungen, so Pomowski. Trotzdem gebe es auch Grund zur Hoffnung. Laut Pomowski seien Kinder extrem widerstandsfähig und hätten viele Begabungen. Wenn sie die richtige Unterstützung erhielten, könnten sie sich zu gesunden und lebensfrohen Menschen entwickeln.Im Rahmen der Aktionswoche finden in Rostock etwa Lesungen, Workshops und ein Themenabend statt. Die Aktionswoche gibt es seit 2011 in Deutschland und in den USA