Stand: 19.12.2014 13:37 Uhr

Kraftwerk Moorburg: Eine Chronologie

Baustelle des geplanten Kohlekraftwerks Hamburg Moorburg © dpa-bildfunk Foto: Marcus Brandt
Baustelle Moorburg: Prüfstein für Schwarz-Grün.

Seit mehr als vier Jahren will Vattenfall ein neues Steinkohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg errichten. In der Zeit der CDU-Alleinregierung in der Hansestadt hatte der schwedische Energiekonzern grünes Licht für das bei Umweltschützern und Bürgerverbänden verhasste Vorhaben bekommen. Doch alles änderte sich, als mit den Grünen erklärte Gegner des Projekts ins Rathaus einzogen. Sie waren mit dem Wahlkampfversprechen angetreten, Moorburg zu verhindern - und mussten schließlich einräumen, dass die Genehmigung rechtlich nicht zu versagen ist.

Die Ereignisse in der Übersicht:

12. Juli 2004 - Vattenfall kündigt an, in Hamburg-Moorburg ein Kohlekraftwerk mit 700 Megawatt Leistung und einem Investitionsvolumen von rund 700 Millionen Euro zu bauen.

13. September 2006 - Vattenfall gibt nach einer Anregung des CDU-Senats Investitionsmittel von 1,7 Milliarden Euro für den Bau eines deutlich größeren Kohlekraftwerks mit einer Leistung von 1.640 Megawatt frei.

27. Oktober 2006 - Der Konzern stellt den Antrag zum Bau des geplanten Kraftwerks.

4. Mai 2007 - Die Norddeutsche Affinerie und Vattenfall legen ihren Streit um die Energieversorgung für Europas größte Kupferhütte bei. Die Affinerie beteiligt sich "virtuell" an Moorburg und verzichtet dafür auf den Bau eines eigenen Kraftwerks.

 

Dossier
Kohlekraftwerk © dpa

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15. September 2007 - Vattenfall kündigt an, das geplante Steinkohlekraftwerk so schnell wie möglich auf kohlendioxidfreie Technik umzustellen.

17. September 2007 - Beginn der öffentlichen Anhörung zu den Einwendungen gegen das geplante Steinkohlekraftwerk Moorburg. Im Zentrum stehen die Beschwerden von rund 1.700 Bürgern, Verbänden und Organisationen.

21. September 2007 - Der Chef des Vattenfall-Konzerns, Lars G. Josefsson, macht sich schriftlich bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für das umstrittene Kohlekraftwerk stark.

19. Oktober 2007 - Ein Bündnis aus Umweltschützern und Parteien übergibt bei der Hamburgischen Bürgerschaft eine Petition mit rund 12.000 Unterschriften gegen das Projekt.

14. November 2007 - Der CDU-Senat unter Bürgermeister Ole von Beust erteilt Vattenfall die Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn.

10. März 2008 - Die Umweltbehörde verlängert die Frist für die immissionsrechtlichen und wasserrechtlichen Genehmigungen bis zum 10. Juni.

 

17. März 2008 - CDU und Grüne beginnen ihre Koalitionsverhandlungen - über Moorburg können sich die Parteien zunächst nicht einigen.

9. April 2008 - Vattenfall-Vorstand Hans-Jürgen Cramer droht offen mit Schadenersatzklagen in Milliardenhöhe, sollte das Kraftwerk nicht genehmigt werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR Info | Hamburg Journal | 19.11.2015 | 19:30 Uhr

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