NDR Info - Redezeit
Dienstag, 28. Februar 2023, 20:33 bis
22:00 Uhr, NDR Info
NDR Info Redezeit: Vier-Tage-Woche - ein Modell für Deutschland?
Hörerinnen und Hörer haben in der NDR Info Redezeit zusammen mit Experten diskutiert. Die komplette Sendung als Video-Mitschnitt.
Vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Für viele Beschäftigte klingt das wie ein schöner Traum. Aber viele können sich eine Arbeitsreduzierung mit Lohnabschlägen nicht leisten. Erfahrungen aus Großbritannien zeigen: Die Produktivität in manchen Branchen steigt. Die Arbeitgeber kommen auch ohne Lohnabschläge auf ihre Kosten. Kann eine Vier-Tage-Woche in Zukunft in Deutschland die Regel werden? Darüber diskutierte Janine Albrecht mit ihren Gästen in der Redezeit.
In dem Pilotprojekt in Großbritannien, bei dem die Arbeit ohne Lohnkürzung auf vier Tage reduziert wurde, zeigten sich viele Vorteile: Der Umsatz der Unternehmen stieg, die Fehltage gingen zurück, die Produktivität kletterte, der Stresslevel der Beschäftigten und die Fluktuation sanken.
Attraktiv für Fachkräfte
Auch in Norddeutschland gibt es Unternehmen, die mit der Vier-Tage-Woche schon Erfahrungen gemacht haben. Die Zahl der Bewerbungen nahm zu. Der befürchtete Fachkräftemangel ist kein Thema. Für die Gewerkschaften ist die Vier-Tage-Woche ein Modell, um den Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.
Die Arbeitgeber befürchten allerdings, dass eine Reduzierung der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich viele Unternehmen überfordern würde. Und ein Kompromiss ist schwierig. Acht Stunden sind die Regelarbeitszeit pro Tag. In Ausnahmefällen darf täglich zehn Stunden gearbeitet werden.
NDR Info Moderatorin Janine Albrecht begrüßte als Gäste:
Tanja Chawla
Vorsitzende DGB Hamburg
Andreas Elsäßer
Mit-Gesellschafter Borco-Höhns in Rotenburg (führte die Vier-Tage-Woche ein)
Dr. Peter Schlaffke
stellvertretender Hauptgeschäftsführer Arbeitgeberverband Nordmetall