Mitreden! Deutschland diskutiert

Nach den Wahlen in Sachsen und Thüringen: Wer wird künftig regieren?

Montag, 02. September 2024, 20:15 bis 22:00 Uhr, NDR Info

Nach den Wahlen Sachsen und Thüringen: Wer wird künftig regieren?

Sendung: Mitreden! Deutschland diskutiert | 02.09.2024 | 20:15 Uhr

Hörerinnen und Hörer haben bei Mitreden! mit Experten über die Rollen von BSW und AfD diskutiert. Die Sendung als Video-Mitschnitt.

AfD und BSW gehen als Wahlgewinner aus den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hervor. Der Zuspruch für die beiden Parteien wird die Regierungsbildung in Dresden und Erfurt wohl sehr schwer machen. Was denken Sie? Wo sehen Sie Chancen und Hindernisse? Das war unser Thema am Montag bei "Mitreden! Deutschland diskutiert".

Moderatorin Doreen Jonas begrüßte als Gäste:

Amira Mohamed Ali
Vorsitzende der ParteiBündnis Sahra Wagenknecht (BSW)

Andreas Bühl
CDU-Abgeordneter im Thüringer Landtag

Dr. Hagen Schölzel
Politologe an der Hochschule für Politik, München

Komplizierte Regierungsbildung

In Sachsen bleibt die CDU stärkste Kraft im Landtag. Ganz knapp vor der AfD und dem BSW. Ministerpräsident Michael Kretschmer sagte bei der CDU-Wahlparty, er gehe davon aus, dass die Gespräche zur Regierungsbildung nicht einfach werden. Und das liegt auch mit an der Linken: Mit weniger als 5 Prozent wäre sie raus gewesen aus dem Landtag. Doch eine Ausnahme im sächsischen Wahlgesetz hilft der Partei, drin zu bleiben - dank zweier Direktmandate in Leipzig. Damit kommt die bisherige Koalition aus CDU, SPD und Grünen nicht mehr auf die notwendigen 61 Sitze im Parlament.

 Welche Regierungskoalitionen sind möglich? 

Über ungewöhnliche Regierungskoalitionen dürfte auch in Thüringen diskutiert werden. Die rot-rot-grüne Regierung von Bodo Ramelow (Linke) ist nach zehn Jahren abgewählt. Jetzt will CDU-Spitzenkandidat Mario Voigt eine Regierung bilden. Die CDU sei zurück als "stärkste Kraft der politischen Mitte".

Die Beteiligung an der Regierung in Erfurt fordert Björn Höcke ein. Die AfD ist zum ersten Mal in Deutschland stärkste Kraft bei einer Landtagswahl geworden. Mit knapp 33 Prozent nach vorläufigem Endergebnis. Damit hat sie aufgrund der Abgeordnetenzahl im Erfurter Landtag eine Sperrminorität. Sie kann Entscheidungen blockieren, zum Beispiel die Berufung von Richterinnen und Richtern. Regieren will aber keine andere Partei mit der AfD.

Königsmacherin Wagenknecht?

Als "Königsmacherin" empfiehlt sich Sahra Wagenknecht und ihr BSW. Die junge Partei ist neben der AfD die zweite Siegerin dieser Landtagswahlen - mit knapp 16 Prozent in Thüringen und 12 Prozent in Sachsen. In beiden Ländern schafft es der politische Neuling auf Platz 3. Dem BSW trauen die Wählerinnen und Wähler am ehesten zu, sich um die ostdeutschen Interessen zu kümmern und eine strenge Flüchtlingspolitik durchzusetzen. Aus Enttäuschung über die Linke wanderten knapp 160.000 Linken-Anhänger zum BSW. Deren Spitzenkandidatinnen Katja Wolf in Thüringen und Sabine Zimmermann in Sachsen zeigten sich offen für Gespräche mit der CDU.

Die gesamte Sendung können Sie in der ARD Audiothek hören.

Weitere Informationen
Mitreden Logo mit ARD-Brand © HR

Mitreden! Deutschland diskutiert

Die ARD-Sendung wird immer montags und donnerstags im Livestream sowie auf BR24, HR Info, MDR AKTUELL, NDR Info, rbb24 Inforadio und SWR Aktuell übertragen. mehr

Eine Frau und ein Mann mit Kopfhörern und Smartphone in einem Studio (Symbolfoto). © Imago Foto: David Munoz

Rückschau: Alle vergangenen Sendungen

Hier geht es zur Sendungsrückschau mit allen vergangenen Sendungen. mehr

Ein Smartphone mit einem eingeblendeten NDR Screenshot (Montage) © Colourbox Foto: Blackzheep

NDR Info auf WhatsApp - wie abonniere ich die norddeutschen News?

Informieren Sie sich auf dem WhatsApp-Kanal von NDR Info über die wichtigsten Nachrichten und Dokus aus Norddeutschland. mehr

Eine Frau schaut auf einen Monitor mit dem Schriftzug "#NDRfragt" (Montage) © Colourbox

#NDRfragt - das Meinungsbarometer für den Norden

Wir wollen wissen, was die Menschen in Norddeutschland bewegt. Registrieren Sie sich jetzt für das Dialog- und Umfrageportal des NDR! mehr

Mehr Nachrichten

Ein Fass mit radioaktiv verseuchtem Wasser steht am 04.03.2014 in Remlingen (Niedersachsen) in einem Schacht des Atommüll-Lagers Asse. (Archivbild) © picture alliance / dpa | Jochen Lübke Foto: Jochen Lübke

Atommüll-Endlager: Weitere Gebiete vorerst ausgeschlossen

Die BGE hat mögliche Regionen im Norden für Atommüll-Endlager eingegrenzt. Auch in Niedersachsen fallen Gebiete raus. mehr