NDR Info - Redezeit
Dienstag, 22. November 2022, 20:33 bis
22:00 Uhr, NDR Info
"Wir sind bereit, das Letzte zu geben. Bereit, bis zum Schluss zu kämpfen", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj anlässlich des "Tages der Würde und Freiheit".
Tausende Kriegsopfer sind gezählt, die Infrastruktur des Landes ist großflächig zerstört, Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer stehen vor einem verheerenden Winter und der Osten des Lands – einschließlich des Gebiets um das Atomkraft Saporischschja – stehen unter heftigen Beschuss. Wie sollte die weitere Unterstützung des Westens aussehen?
Angst in Polen – wie reagiert die NATO?
Dass die NATO-Länder in einen Krieg mit der Atommacht Russland hineingezogen werden könnten, zählt seit neun Monaten zu den Bedrohungsszenarien. Als kürzlich auch in Polen eine Rakete einschlug und zwei Menschen tötete, hielt der Westen kollektiv den Atem an.
Erleichterung kam auf, als klar wurde, dass es sich nicht um einen direkten russischen Angriff handelte. Von Entwarnung ist aber kaum zu sprechen. Wie gehen NATO und der Westen mit der präsenteren Gefahr einer Ausweitung des Krieges um? Wie nah ist uns der Krieg?
Wie groß ist die Unterstützung?
Gleichzeitig droht der Schrecken des Krieges nach neun Monaten in der Öffentlichkeit etwas aus dem Fokus zu geraten. Inflation und Energiekrise – die Probleme sind auch hierzulande vielfältig. Deshalb mahnt aktuell auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg alle Bündnisstaaten, keinesfalls das Engagement für die Ukraine nachzulassen. Mit welchen Szenarien und Perspektiven für den weiteren Kriegsverlauf müssen wir rechnen? Wie real ist die Gefahr eines "frozen conflict"; oder eines scheinbar endlosen Krieges auf europäischem Boden?
NDR Info Moderator Gerd Wolff begrüßte als Gäste:
Markus Kaim
Politikwissenschaftler, in der Forschungsgruppe "Sicherheitspolitik" der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP
Helga Schmidt
Hörfunkkorrespondentin in Brüssel
Joanna Maria Stolarek
Leiterin der Heinrich-Böll-Stiftung in Warschau