Mitreden! Deutschland diskutiert

Ladenhüter Elektroauto: Hat der Verbrenner doch eine Zukunft?

Montag, 28. Oktober 2024, 20:15 bis 22:00 Uhr, NDR Info

Ladenhüter Elektroauto: Hat der Verbrenner doch eine Zukunft?

Sendung: Mitreden! Deutschland diskutiert | 28.10.2024 | 20:15 Uhr

Hörerinnen und Hörer haben bei Mitreden! mit Experten über die Rentabilität von E-Autos diskutiert. Die Sendung als Video-Mitschnitt.

Die schwache Entwicklung des Markts für Elektroautos stellt die Branche vor große Herausforderungen. Die Autohersteller müssen ihre ambitionierten Elektro-Ziele nun der Realität anpassen. Droht die Elektro-Wende zu scheitern? Darüber haben wir bei "Mitreden!" diskutiert.

Moderatorin Susann Böttcher begrüßte als Gäste:

Rico Chmelik
Geschäftsführer at-automotive thüringen e.V.

Prof. Dr. sc. techn. Thomas Koch
Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen (IFKM) Karlsruhe

Prof. Dr.-Ing. Michael Kuhl
Professor für Systemelektronik an der Hochschule Mittweida

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Ein Volkswagen eGolf lädt an einer öffentlichen Ladesäule für Elektroautos in der Innenstadt von Hannover. © dpa-Bildfunk Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Wie steht es mit der E-Auto-Offensive?

Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2030 mindestens 15 Millionen E-Autos auf den Straßen sehen. extern

Zahl der Neuzulassungen von E-Autos ist 2024 gesunken

Der Verkehr der Zukunft soll leise, effizient und sauber werden: 15 Millionen Elektroautos sollen, so der Wunsch der Bundesregierung, in den nächsten Jahren auf unseren Straßen rollen. Dafür müssten jeden Monat 141.000 E-Autos zugelassen werden: Von Januar bis September 2024 waren es in Deutschland allerdings nur 276.400. Die Zahl der Neuzulassungen von E-Autos war damit im Vergleich zum letzten Jahr um ca. 28 Prozent niedriger - der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen insgesamt lag im September 2024 bei knapp 16,5 Prozent.

E-Autos sind auf lange Sicht kostengünstiger

Wenn man Unterhalts- und Betriebskosten in die Rechnung einbezieht, sind E-Autos schon heute vielfach günstiger als vergleichbare Verbrennermodelle. Der höhere Kaufpreis schreckt jedoch noch viele potenzielle Käufer ab. Und in ländlichen Gegenden, wo die Wege weit sind und der öffentliche Nahverkehr schlecht, wollen viele Verbraucher einfach kein E-Auto. Zu teuer, zu umständlich, zu unzuverlässig, zu ungewohnt - meinen viele.

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Auf einem Boden ist ein Logo für ein Elektroauto gemalt. © picture alliance Foto: Frank Hoermann
29 Min

E-Auto: Auto der Zukunft ohne Zukunft?

Das E-Auto galt in Deutschland als das “Auto der Zukunft”, gefördert mit Milliarden von der Bundesregierung. Dieser Umweltbonus ist passé, geblieben ist das schlechte Image des E-Autos. 11KM über eine wohlmöglich vertane Mobilitätschance. 29 Min

Scheitert die Elektromobilitäts-Wende?

Ab dem Jahr 2035 dürfen in der EU nur noch Neuwagen mit Verbrennermotor zugelassen werden, die beim Fahren CO2-emissionsfrei sind - also klimaneutrale eFuels tanken. Doch die aktuellen Zulassungszahlen lassen daran zweifeln, dass dieses Ziel erreicht werden kann. Laut Kraftfahrt-Bundesamt waren mit Stand 01.01.2024 zum Beispiel nur 1,4 Millionen rein elektrische Autos in Deutschland zugelassen. Dass die staatliche Förderung von E-Autos Ende 2023 ausgelaufen ist, dürfte auch für viele Verbraucher eine Rolle spielen. Bis dahin galt, dass Elektroautokäufer in Deutschland mit einer Gesamtförderung von bis zu 6.750 Euro rechnen könnten, davon kamen 4.500 Euro vom Staat. Als Ergebnis der Haushaltsverhandlungen der Bundesregierung wurde diese Prämie zum 18. Dezember 2023 eingestellt. Infolgedessen ist der Absatz von Elektroautos massiv eingebrochen.

Blick ins europäische Ausland: staatliche Förderung hilft

Blickt man in Nachbarländer und die EU allgemein, zeigt sich, dass sich E-Autos nur in Ländern mit staatlicher Förderung gut verkaufen. In Dänemark beispielsweise liegt der Marktanteil von Elektroautos bei 52 Prozent, in Schweden bei 34. Belgien, Niederlande und Luxemburg kommen auf Marktanteile um die 30 Prozent. Dort werden E-Auto-Käufer vom Staat auf unterschiedliche Weise unterstützt.

Ausbau der Ladeinfrastruktur in Deutschland stagniert

Parallel stockt der Ausbau der Ladeinfrastruktur (LIS): Bis 2030 sollen nach dem Willen der Politik eine Million öffentliche Ladepunkte die Energieversorgung des wachsenden E-Auto-Bestands sichern. Bei aktuell rund 110.000 öffentlichen Ladepunkten, eingeschränkten Förderungen und einem stagnierenden Ausbautempo geht allerdings kaum jemand davon aus, dass diese Zahl erreicht wird.

ADAC: Gebrauchte Elektroautos kaum gefragt

Der ADAC hat sich für einen Preisvergleich für Gebrauchtwagen die typischen Gebrauchtwagenportale angeschaut. Unter anderem: mobile.de, wirkaufendeinauto.de, HUK Autowelt und AutoScout24. Die gute Nachricht ist: Wer an einem gebrauchten Elektroauto interessiert ist, hat auf Grund der mangelnden Nachfrage gute Chancen, ein Schnäppchen zu machen. Die schlechte Nachricht ist: Einige dieser Portale lehnen den Ankauf von Elektroautos ab, andere machen Ankaufs-Angebote, die unter dem Wert liegen, der zuvor von Gutachtern ermittelt wurde, so der ADAC.

Die gesamte Sendung zum Nachhören gibt es auch in der ARD Audiothek. Im Laufe des Tages finden Sie hier auch den Sendungsmitschnitt.

 

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Nina Zimmermann moderiert die Sendung Mitreden!. Sie spricht mit einem Gast, der zugeschaltet ist. © Screenshot

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