Das Feature
Montag, 10. April 2023, 11:04 bis
12:00 Uhr, NDR Info
10-teilige Podcast- und Radioserie
Unsere globale Gesellschaft steuert gerade auf eine ökologische und damit auch menschliche Katastrophe zu. Wir zerstören unsere eigene Lebensgrundlage. Frauen sind seit jeher der Hebel für gesellschaftlichen Wandel gewesen. Die Zahlen verschiedener Studien zeigen: Je höher der Bildungsgrad der Frauen in Gesellschaften, desto geringer die Säuglingssterblichkeit und Gewalt, aber desto höher die Lebenserwartung aller. Wir erzählen Geschichten von Frauen, die in besonders armen, gewalttätigen oder unfreien Umgebungen lernen und damit ihre Gesellschaften verändern. Wir hören den Frauen zu - in der Hoffnung, dass auch wir etwas von ihrem Wissen in unser Gemeinwesen übertragen können.
Wissen trinken gibt uns Wasser, Ecuador (3/10)
Der kleine Andenstaat Ecuador ist das einzige Land der Welt, dessen Verfassung die Natur zum Rechtssubjekt erhoben hat. Demnach sind Bienen, Flüsse und Wälder hier nicht nur schützenswert, weil sie dem Menschen dienen, sondern einfach so - weil sie Natur sind. Unter „Natur“ fallen dabei nicht einzelne Pflanzen oder Tiere, sondern ganze Ökosysteme wie der Nebelregenwald von Intag. Die Menschen hier glauben, dass die Natur ein Lebewesen ist und das dieses Wesen nicht zerstört werden darf. Kawsak Sacha, der lebendige Wald, ist ein Raum von unendlich vielen Lebewesen, die alle das Recht haben, zu leben. Aber diese Wesen werden gerade zerstört, durch den Klimawandel, das Artensterben, also braucht es den Menschen, der sie verteidigt. Zwei der mutigen Frauen im Kampf gegen die Regierung und für die Rechte der Natur sind die 27-jährige Kleinbäuerin Cenaida Guachamira und die Rechtswissenschaftlerin Adriana Rodriguez.
Mary’s Gemüse - Kampf gegen Mangelernährung in Malawi (4/10)
Laut der WHO, der Weltgesundheitsorganisation, waren 2020 weltweit knapp 150 Millionen Kinder unter fünf Jahren chronisch mangelernährt. Mehr als ein Drittel von ihnen lebt in Sub-Sahara Afrika. In Malawi sind Wasser, etwas Salz, einige Tassen Maismehl die Zutaten der Leibspeise vieler Menschen. Morgens, mittags, abends gibt es den pappigen Maisbrei Nsima. Der Brei füllt den Magen, aber er ist nicht gesund, es fehlt ihm an Nährstoffen. Für eine ausgewogenen Ernährung empfiehlt die WHO 400 Gramm Obst und Gemüse am Tag. Hülsenfrüchte wie Bohnen und Linsen, Nüsse und Vollkorngetreide. Traditionen und Ess-Gewohnheiten zu ändern, ist schwer. Ausgetrocknete Äcker zum Leben zu erwecken auch. Einige Frauen in Malawi versuchen es trotzdem: wie Mary Madalo Harawa, die Schulgärten anlegt und Kindern Gemüseanbau beibringt.