Winterwetter im Norden: Glätte-Lage entspannt sich
In Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern war Vorsicht angebracht wegen Glätte. In den Landkreisen Göttingen und Northeim fiel am Donnerstag wegen starken Schneefalls der Schulunterricht aus.
Seit dem erneuten Wintereinbruch ist es besonders in Niedersachsen, aber auch in den anderen norddeutschen Bundesländern, zu Glatteis auf Wegen, Straßen und Autobahnen gekommen. Autofahrende sollten besonders vorausschauend und vorsichtig fahren.
Nur Notbetreuung an Schulen im Kreis Göttingen
Am Donnerstag entfiel witterungsbedingt der Unterricht an allen Schulen im Landkreis Göttingen. Das teilte der Kreis am Mittwochabend mit. Betroffen waren sämtliche Schulformen, einschließlich Grundschulen, weiterführenden Schulen und berufsbildenden Schulen, sowohl im Kreisgebiet als auch in der Stadt Göttingen. Es sollte eine Notbetreuung für Schülerinnen und Schüler an den Schulen geben. Die Schülerbeförderung mit Bussen fiel allerdings aus.
Auch im Landkreis Northeim entfiel am Donnerstag der Unterricht an allen allgemein- und berufsbildenden Schulen. "Grund sind die extremen Witterungsbedingungen", teilte der Landkreis auf seiner Internetseite mit.
Verkehrsverbund Süd-Niedersachsen: Erhebliche Einschränkungen
In weiten Teilen des Verkehrsverbunds Süd-Niedersachsen (VSN) wurde der Verkehr bereits am Mittwochabend bis zum Betriebsende eingestellt. Auch am Donnerstagmorgen drohten erhebliche Einschränkungen, Verspätungen und Ausfällen im südlichen Niedersachsen, teilte der Verkehrsverbund auf seiner Webseite mit.
Landkreis Goslar: Bis zu 15 Zentimeter Neuschnee angekündigt
Im Landkreis Goslar waren bis zu 15 Zentimeter Neuschnee angekündigt. Die Winterdienste waren darauf vorbereitet, hieß es, in Göttingen wurden mehr Räumfahrzeuge als normalerweise eingesetzt.
Nächtliche Staus auf Autobahnen in Hessen und Rheinland-Pfalz
Autofahrer, Bahnreisende und Flugpassagiere mussten sich am Donnerstag vor allem in Mitteldeutschland wieder auf Behinderungen einstellen. Dort sorgten extreme Eisglätte und Neuschnee weiter für Probleme im Verkehr. Auf den Autobahnen in Hessen und Rheinland-Pfalz gab es in der Nacht teils kilometerlange Staus. Das Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk versorgten die Menschen in den Fahrzeugen mit warmen Getränken, Essen und Decken. Der Flughafen Frankfurt strich wegen der anhaltenden Glättegefahr am Donnerstag vorsorglich rund 300 Flüge - etwa ein Drittel aller Starts und Landungen.
Durch den Wintereinbruch wurde der Bahnverkehr bereits am Mittwoch in Teilen Deutschlands stark behindert. Es komme zu Verspätungen und Ausfällen im Regional- und Fernverkehr, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn mit. Vorsorglich begrenzte die Bahn die Höchstgeschwindigkeit ihrer ICE-Züge auf Tempo 200. Reisende sollten Fahrten - wenn möglich - verschieben. Sitzplatz-Reservierungen könnten kostenfrei storniert werden, die Zugbindung wurde aufgehoben.
Hamburg: Flugausfälle und Winterdienst im Volleinsatz
Auch der Flugverkehr in Hamburg war wetterbedingt beeinträchtigt - vor allem wegen der Verhältnisse an den Drehkreuzen München und Frankfurt. Nach Angaben des Airports wurden auch für Donnerstag viele Ankünfte und Abflüge von und nach Frankfurt gestrichen.
Der Winterdienst war am Mittwoch in Hamburg mit etwa 280 Fahrzeugen und 700 Kräften im Einsatz, um Hauptverkehrsstraßen, Busbuchten sowie ausgewählte Rad- und Fußwege zu räumen.
Auf Unwetterlage folgt "bestes Ski- und Rodelwetter"
Grund für die derzeitige Unwetterlage in weiten Teilen Deutschlands war laut Deutschem Wetterdienst (DWD) eine sogenannte scharfe Luftmassengrenze, die kalte Luft im Norden von sehr milder Meeresluft im Süden trennt. Im Laufe des Donnerstags sollte den Prognosen zufolge der gefrierende Regen in den mittleren Landesteilen allmählich in Schnee übergehen. "Im Norden und der Mitte setzt sich vermehrt die Sonne durch und wir können uns in den zentralen Mittelgebirgen auf bestes Ski- und Rodelwetter freuen", hieß es vom Deutschen Wetterdienst.