Wetter im Norden: Regen, Sturm - und fast sommerliche Temperaturen
Die Ausläufer des früheren Hurrikans "Kirk" erreichen Norddeutschland. Am Donnerstag wird es bei sehr milden Temperaturen viel Regen geben. Auch starke Sturmböen sind vor allem an den Küsten zu erwarten.
Die Reste von Hurrikan "Kirk" dürften sich in Norddeutschland als "ausgewachsener Herbststurm, aber nicht als ein großer Orkan" zeigen, sagte Wetterexperte Frank Böttcher im Gespräch mit NDR Info. "Wir bekommen erst mal vor allem viel Regen ab." Denn das Tiefdruckgebiet beinhalte sehr warme Luft. "Die ist vollgesogen mit Feuchtigkeit, die heraus will."
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Dauerregen im südlichen und mittleren Niedersachsen - vom Kreis Göttingen bis zum Kreis Rotenburg (Wümme). Es werden Niederschlagsmengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter erwartet. Im weiteren Verlauf zieht laut Böttcher die Regenfront nordöstlich, sodass auch in Schleswig-Holstein und Hamburg noch rund 30 Liter Regen pro Quadratmeter ankommen.
Fast noch einmal sommerliche Temperaturen
Hurrikane seien grundsätzlich in der Lage, sämtliche Wetterlagen mitzubringen - auch im Herbst könne es somit noch mal fast sommerlich warm werden. "Das Tiefdruckgebiet schaufelt warme Luft heran, in Niedersachsen wird es noch mal bis zu 20 Grad warm", sagte Böttcher.
Schwere Sturmböen und Sturmflut möglich
Nach dem Regen kommt der Wind: Von Donnerstagvormittag an beginne es im südlichen und westlichen Niedersachsen "ordentlich zu pusten", ehe es im ganzen Norden stürmisch wird. Örtlich sind schwere Sturmböen möglich.
In Hamburg könnte es auch eine Sturmflut geben, die aber nicht allzu hoch ausfallen dürfte. Gleichwohl: "Die 1,50-Meter-Marke könnte überschritten werden", sagte Böttcher. Damit würde der Fischmarkt mal wieder unter Wasser stehen.
"Nichts außergewöhnliches von der Windstärke her"
Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet in den nächsten Tagen vor allem an der See mit starkem bis stürmischem Wind. An der Nord- und Ostseeküste seien am Donnerstagvormittag Sturmböen von 65 bis 85 km/h möglich. "Nichts außergewöhnliches von der Windstärke her", sagte Josef Kantuzer, Meteorologe vom DWD, auf Anfrage von NDR Info. Während die stürmischen Windböen im Landesinneren am Abend enden, gehen sie an der Küste in abgeschwächter Form weiter. In der Nacht zum Freitag ist dann auch an den Küsten mit einer langsamen, aber stetigen Abnahme zu rechnen.
Am Freitag wird es laut Vorhersage im gesamten Norden teils heiter, teils wolkig. Zwischen Nord- und Ostsee ist mit Regenschauern zu rechnen. Die Temperaturen erreichen verbreitet nur noch zehn bis 14 Grad. An der See bleibt es weiter stürmisch. In der Nacht zum Sonnabend fallen die Temperaturen auf vier bis sieben Grad, an der See auf zehn Grad. Zum Wochenende soll dann gelegentlich auch wieder die Sonne herauskommen. Allgemein komme es dann zu einer Wetterberuhigung, sagt auch Wetterexperte Böttcher voraus.