Zwei Festivalbesucher tragen Regenponchos, während dunkle Regenwolken über das Gelände des Hurricane Festivals in Scheeßel hinwegziehen. © dpa Foto: Moritz Frankenberg

Wetter-Bilanz: Der Juni war im Norden außergewöhnlich nass

Stand: 01.07.2024 19:21 Uhr

Erst Regenhose, dann Winterpulli, dann kurze Hose: Das Wetter im Juni dieses Jahres im Norden war durchwachsen. Während die Menschen in MV nordweit die meisten Sonnenstunden genießen konnten, war der Juni nirgendwo in Deutschland so kalt wie in Schleswig-Holstein.

Das Juniwetter in diesem Jahr war "so wechselhaft wie ein spannendes Fußballspiel der EM", bilanziert der Deutsche Wetterdienst (DWD). Die Temperaturen im Norden reichten von herbstlicher Kälte bis zu frühsommerlicher Hitze. Die ersten Wochen starteten kühl, gegen Ende des Monats gab es dann einige heiße Tage. Bundesweit lagen die Temperaturen im Durchschnitt bei 16,8 Grad. Das sind im Vergleich zum Referenzzeitraum der Jahre 1961 bis 1990 etwa 1,4 Grad mehr. "Der Eröffnungsmonat des Sommers ist der 15. zu warme Juni in Folge", teilte der DWD mit.

Hamburg: Eher kühl und regnerisch

Die Hamburger und Hamburgerinnen erlebten einen außergewöhnlich kühlen Juni. Zwar gab es gegen Ende des Monats einige sommerliche Tage, aber die Durchschnittstemperatur kam nicht über 16,4 Grad hinaus. Das sind 0,4 Grad weniger als üblich. Zudem regnete es auch deutlich mehr als sonst im Juni. Die Regenmengen summierten sich auf 71 Liter pro Quadratmeter, das sind 25 Prozent über dem Schnitt.

Schleswig-Holstein war bundesweit am kältesten

Der Juni in Schleswig-Holstein war zwar in diesem Jahr 0,5 Grad wärmer als üblich. Aber: Im nationalen Vergleich war es im nördlichsten Bundesland mit einer Durchschnittstemperatur von 15,4 Grad am kältesten. Der DWD zählte 205 Sonnenstunden, das liegt unterhalb des Durchschnittes der Juni-Monate der vergangenen Jahre. Die Niederschlagsmengen dagegen lagen mit 85 Litern pro Quadratmeter deutlich über dem Durchschnitt - mit einem Plus von 29 Prozent.

Meiste Sonnenstunden in Mecklenburg-Vorpommern

Mecklenburg-Vorpommern war im Juni eines der Bundesländer mit den meisten Sonnenstunden. Die Sonnenschein-Dauer betrug hier 236 Stunden. Während die erste Junihälfte recht kühl startete, kletterten die Temperaturen zum Monatsende teilweise auf über 30 Grad. Im Schnitt erreichte die Junitemperatur 16,4 Grad, das ist 1,1 Grad wärmer als üblich. Auch hier regnete es mehr als sonst: Insgesamt erfassten die Messstationen im Juni 34 Prozent mehr Niederschlag.

Viel Regen in Niedersachsen

Auch die Menschen im Bundesland Niedersachsen erlebten einen regenreichen Juni. Hier fielen etwa 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, das sind vier Liter oder 22 Prozent mehr Regen als in der Vergleichsperiode. In einer Schwergewitterlage entstanden in Niedersachsen mehrere schwache Tornados, wie der DWD berichtete. Landesweit lag die Durchschnittstemperatur bei 16,1 Grad und damit 0,7 Grad über dem durchschnittlichen Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990.

Juli-Ausblick: Hoffnung auf Sonne in Südniedersachsen

Auch im Juli wechseln sich zunächst Sonne und Regen nach Einschätzung der Wetterexperten ab. In dieser Woche bleibt es eher wechselhaft. "Wir stehen unter einem Tiefdruckeindruck, die über Island nach Skandinavien zieht und immer wieder Fronten bringen", sagt DWD-Wetterexpertin Anne Wiese.

Doch Menschen in Südniedersachsen sollten ihre T-Shirts nicht zu weit weg legen. Zum Wochenende könnte es hier wieder sonniger werden. "Wenn sich die Hochdruckgebiete über Südosteuropa durchsetzen, besteht die Hoffnung auf Sonne", so Wiese. Für Sonntag erwarten die Wetterexperten eine Höchsttemperatur von 22 Grad. "Je weiter man südöstlicher ist, desto wärmer ist es", so Wiese. Gleichzeitig bleibt es bewölkt. Für den Start in den neuen Monat pendeln sich die Temperaturen bei 20 Grad ein.

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