Synapsen: Patientenkommunikation - zu Risiken und Nebenwirkungen ...
Arzt und Patient reden im Sprechzimmer zu wenig - und oft aneinander vorbei. Die Forschung sagt: Das könnte und müsste längst anders sein.
Keine acht Minuten dauert ein Gespräch zwischen Arzt und Patient in Deutschland im Durchschnitt. Und schon nach knapp 20 Sekunden werden die Patienten das erste Mal unterbrochen, das hat eine Studie in Berliner Hausarztpraxen ergeben. Dabei schreibt das Patientenrechtegesetz von 2013 eigentlich vor, dass jeder über seine Behandlung mitentscheiden darf, und auch die evidenzbasierte Medizin beruht darauf. Doch Kostendruck, veraltete Rollenbilder und mangelnde Kommunikationskompetenz verhindern den gut informierten, mündigen Laien in der Sprechstunde.
Die Medizinjournalistin Silke Jäger hat recherchiert, was die Forschung über die Kommunikation im Sprechzimmer weiß, wie weit Reformansätze in Medizinstudium und Facharztausbildung sind und wie sich das auf die Krankheitsrisiken ärmerer und bildungsferner Menschen auswirkt. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth berichtet sie, dass sogar zu viel Antibiotika-Verordnungen mit dem Kommunikationsproblem zu tun haben, warum Symptomchecker oft nur heimlich genutzt werden, Smileys eine Schlüsselfunktion haben können - und inwiefern gleich zwei Standorte in Schleswig-Holstein leuchtende Positivbeispiele darstellen.
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