Synapsen: Im Namen der Natur
Was genau ist eigentlich die Natur? Gibt es überhaupt Natur, die nicht vom Menschen berührt ist oder ist der Mensch ein Teil der Natur?
Ecuador hat auf diese Fragen ganz einzigartige Antworten gefunden: Der Andenstaat hat als bisher einziges Land der Welt die Natur als eigenständige Rechtsperson in seine Verfassung aufgenommen. Journalistin Elisabeth Weydt hat vor Ort recherchiert und erklärt im Gespräch mit Host Maja Bahtijarević, was das genau bedeutet, wo Unterschiede zu deutschen Naturschutzgesetzen liegen, wie das Recht in Ecuador praktisch umgesetzt wird und was ein Frosch damit zu tun hat.
Die Hintergrundinformationen
- Die Bedeutung des Guten Lebens in der ecuadorianischen Verfassung | Alberto Acosta: Das "Buen Vivir" - Die Schaffung einer Utopie, erschienen in Juridikum 2009
- Die Rechte der Natur | Für eine zivilisatorische Wende, in: Barloewen, Constantin von/Rivera, Manuel/Töpfer, Klaus (Hrsg.), Nachhaltige Entwicklung in einer pluralen Moderne - Lateinamerikanische Perspektiven, erschienen bei Matthes & Seitz 2013
- Die Bedeutung von Pachamama in der ecuadorianischen Verfassung | Andreas Gutmann: Pachamama als Rechtssubjekt, erschienen in Zeitschrift für Umweltrecht 2019
- Soziale Bewegungen fordern Rechte der Natur ein | Laura Affolter: The Responsibility to Prevent Future Harm - Anti-Mining Struggles, the State, and Constitutional Lawsuits in Ecuador, erschienen im Journal of Legal Anthropology 4 (2020)
- Verfassung mit entkolonialisierenden Elementen | Andreas Gutmann: Hybride Rechtssubjektivität - Die Rechte der "Natur oder Pacha Mama" in der ecuadorianischen Verfassung von 2008. Universität Bremen, noch nicht veröffentlicht
- Verfassung mit entkolonialisierenden Elementen | Andreas Gutmann/Alex Valle: Extraktivismus und das Gute Leben, erschienen in der Zeitschrift für Kritische Justiz 2019
- Natur als Rechtssubjekt in Ecuador als mögliches Beispiel für Deutschland | Jens Kersten: Natur als Rechtssubjekt. Für eine ökologische Revolution des Rechts. Bundeszentrale für Politische Bildung, 2020
- Kooperationsprojekt zwischen Deutschland und Ecuador zur Natur als Rechtsperson | Verantwortliche: Prof. Dr. Andreas Fischer-Lescano. LL.M. (EUI Florenz), Universität Bremen mit Dr. Alex Valle Franco vom IAEN in Quito, Ecuador, gefördert von der DFG
- Vollzugsdefizit für Umweltstraftaten in Deutschland | Christiane Gerstetter, Linda Mederake, Stephan Sina, Christoph Stefes, Heidi Stockhaus, Jenny Tröltzsch, Michael Faure: Status Quo und Weiterentwicklung des Umweltstrafrechts und anderer Sanktionen. Ecologic Institut, Berlin + University of Rotterdam, 2019
- Volksbegehren in Bayern | "Gib der Natur Recht"
- Landwirtschaft und Alltag nach indigenen Anbaumethoden in den Anden | Elisabeth Weydt: Ackerbunt