Synapsen: Geschlecht, Gender, Wissenschaft
Der Schädel von Männern ist im Verhältnis zu ihrem Körper kleiner als der von Frauen.
Daher müssen Männer intelligenter sein als Frauen - diese und ähnliche Aussagen wurden in den vergangenen Jahrhunderten dazu genutzt, die Ungleichbehandlung von Männern und Frauen zu legitimieren. Mit dem relativ neuen Forschungsgebiet "Genderstudies" hat die Forschung rund um Gender und Geschlecht neuen Auftrieb erhalten. Wie groß sind die die Unterschiede zwischen den verschiedenen Geschlechtern wirklich? Und warum gibt es biologisch gesehen gar keine scharfe Trennung von Geschlechtern? Über diese Fragen sprechen Host Lucie Kluth und Wissenschaftsjournalistin Yasmin Appelhans in der aktuellen Folge von Synapsen. Und sie blicken auch auf den Wissenschaftsbetrieb selbst: Wie steht es dort um die Gleich- oder Ungleichbehandlung der Geschlechter? Dort, wo an Unterschieden zwischen Geschlechtern geforscht wird und wo die andauernde Diskriminierung von Personen aufgrund ihres Geschlechts kritisiert wird?
Die Hintergrundinformationen
- Anteil Frauen in der Wissenschaft | Statistisches Bundesamt: Personal an Hochschulen - Fachserie 11 Reihe 4.4 - 2019
- Studie zu Kompetenz von Forschenden bei identischem CV | Corinne A. Moss-Racusin, John F. Dovidio, Victoria L. Brescoll, Mark J. Graham, Jo Handelsman: "Science faculty's subtle gender biases favor male students", erschienen 2012 auf PNAS
- Debatte über binäres biologisches Geschlecht | Claire Ainsworth: "Sex redefined", erschienen 2015 auf Nature
- Dissertation Stephanie Michalczyk über Geschlecht und Gender im Wissenschaftsbetrieb | Stephanie Michalczyk: "The [M]OTHER. Geschlecht im Hochschulreformdiskurs", erschienen 2021 auf jpc
- Vornamen von Profesorinnen und Professoren | "Studie: Wie heißen Deutschlands Professorinnen und Professoren?", erschienen 2019 auf forschung-und-lehre.de
- Kinder zeichnen Wissenschaftler | David I. Miller, Kyle M. Nolla, Alice H. Eagly, David H. Uttal: "The Development of Children's Gender-Science Stereotypes - A Meta-analysis of 5 Decades of U.S. Draw-A-Scientist Studies"
- Männer präsentieren ihre Forschung positiver | Marc J Lerchenmueller et al.: "Gender differences in how scientists present the importance of their research: observational study", erschienen 2019 auf The BMJ
- Gender-bias in Zitierungen von Veröffentlichungen | Jordan D. Dworkin, Kristin A. Linn, Erin G. Teich, Perry Zurn, Russell T. Shinohara, Danielle S. Bassett: "The extent and drivers of gender imbalance in neuroscience reference lists", erschienen 2020 auf Nature Science
- Frauen publizieren weniger während Corona-Pandemie | Carolin Lerchenmüller, Leo Schmallenbach, Anupam B Jena, Marc J Lerchenmueller: "Longitudinal analyses of gender differences in first authorship publications related to COVID-19", erschienen 2021 auf BMJ Journals
- Debatte um Caster Semenya | Quarks: "Urteil gegen Caster Semenya - So fragwürdig ist die Testosteron-Regel", erschienen 2019
- Buch Gender-Neurowissenschaften | Daphna Joel, Luba Vikhanski: "Das Gehirn hat kein Geschlecht - Wie die Neurowissenschaft die Genderdebatte revolutioniert", erschienen 2021
- Publikation zu Theorie von Mosaikgehirn | Daphna Joel et al.: "Sex beyond the genitalia: The human brain mosaic", erschienen 2015
- Hochstaplersyndrom | Dena M. Bravata et al.: "Prevalence, Predictors, and Treatment of Impostor Syndrome: a Systematic Review", erschienen 2019 im Journal of General Internal Medicine auf Springer Link
- Geschlechtswechsel Clownfische | Laura Casas, Fran Saborido-Rey, Taewoo Ryu, Craig Michell, Timothy Ravasi, Xabier Irigoien: "Sex Change in Clownfish: Molecular Insights from Transcriptome Analysis", erschienen 2016 auf Nature
- Testosteron-Spiegel in Abhängigkeit davon, wo Männer aufgewachsen sind | Kesson Magid, Robert T. Chatterton, Farid Uddin Ahamed, Gillian R. Bentley: "Childhood ecology influences salivary testosterone, pubertal age and stature of Bangladeshi UK migrant men", erschienen 2018 auf Nature
- Männer, die sich um Kinder kümmern, und Testosteron | Lee T. Gettlera, Thomas W. McDadea, Alan B. Feranilc, Christopher W. Kuzawa: "Longitudinal evidence that fatherhood decreases testosterone in human males", erschienen 2011 bei PNAS
- Film "Picture a scientist" bei NDR Kultur
- Beispiele für geschlechtssensible Forschung | Gendered Innovations in Science, Health & Medicine, Engineering and Environment
- Geruch von Männern stresst Ratten | Robert E Sorge, et al.: "Olfactory exposure to males, including men, causes stress and related analgesia in rodents", erschienen 2014 auf Nature
- Forschung zu Seenadeln und Seepferdchen | Oliva Roth für Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel