Synapsen: Die Vermessung der Wirtschaft - zählt das BIP, was wirklich zählt?
Stand: 09.02.2024 06:00 Uhr
Das Bruttoinlandsprodukt hat große Macht. Immer wieder diktiert es, was Politik und Wirtschaft entscheiden. Doch wie gut bildet es unsere Welt noch ab?
Chancengleichheit, Solidarität, oder eine intakte Umwelt? Worauf kommt es an, wenn man bemessen, will, wie lebenswert eine Volkswirtschaft ist? Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist wohl die mächtigste Zahl der Welt und lange Zeit glaubten wir, das Richtige zu tun, solange es steigt. Doch die Anzeichen, dass die Gleichung Wirtschaftswachstum ist gleich Wohlstand nicht mehr aufgeht, häufen sich.
Wird das BIP den Anforderungen einer Welt, die mit der Klimakrise und einem wachsenden Einfluss von Populisten ringt, nicht mehr gerecht? "Was wir messen, entscheidet darüber, was wir tun", sagte 2018 der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz. Daher fordern immer mehr Ökonomen und Soziologen, alternative Kennzahlen einzubeziehen.
Die Wissenschaftsjournalistin Tomma Schröder recherchiert eigentlich vor allem zu Klimathemen. Sie hat sich gefragt, warum sich so wenig ändert, obwohl wir so viel wissen. Bei ihrer Recherche ist sie immer wieder aufs BIP gestoßen. Sie hat sich angeschaut, was genau das BIP misst, worin seine große Stärke liegt und warum wir lange sehr gut damit gefahren sind, unser Verhalten nach ihm zu richten.
Im Gespräch mit Maja Bahtijarević nimmt sie uns mit auf eine Zeitreise in die 50er-Jahre und in die Welt der Zahlen, zum Statistikamt der Vereinten Nationen in New York. Außerdem diskutiert sie mit einem Physiker und einem Wachstumsforscher über die Grenzen des Wachstums und zeigt auf, wie das BIP ersetzt - oder zumindest ergänzt werden könnte.
(93) Die Vermessung der Wirtschaft - zählt das BIP, was wirklich zählt?
Sendung: Synapsen – ein Wissenschaftspodcast | 09.02.2024 | 06:00 Uhr | von Tomma Schröder / Maja Bahtijarevic
54 Min
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Verfügbar bis 08.02.2029
Das Bruttoinlandsprodukt hat große Macht. Immer wieder diktiert es, was Politik und Wirtschaft entscheiden. Doch wie gut bildet es unsere Welt noch ab?
Chancengleichheit, Solidarität, oder eine intakte Umwelt. Worauf kommt es an, wenn man bemessen, will, wie lebenswert eine Volkswirtschaft ist? Die Anzeichen, dass die Gleichung Wirtschaftswachstum ist gleich Wohlstand nicht mehr aufgeht, häufen sich. Daher fordern immer mehr Ökonomen und Soziologen, alternative Kennzahlen einzubeziehen.
Die Wissenschaftsjournalistin Tomma Schröder ist bei ihrer Recherche immer wieder aufs BIP gestoßen. Sie hat sich angeschaut, was genau das BIP misst, worin seine große Stärke liegt und warum wir lange sehr gut damit gefahren sind, unser Verhalten nach ihm zu richten.
Im Gespräch mit Maja Bahtijarević nimmt sie uns mit auf eine Zeitreise in die 50er-Jahre und in die Welt der Zahlen, zum Statistikamt der Vereinten Nationen in New York. Außerdem diskutiert sie mit einem Physiker und einem Wachstumsforscher über die Grenzen des Wachstums und zeigt auf, wie das BIP ersetzt - oder zumindest ergänzt werden könnte.
Stocker TF. et al. IPCC, 2013: Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom and New York, NY, USA, 2013
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Statistisches Bundesamt: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Inlandsproduktberechnung, erste Jahresergebnisse (erschienen am 15. Januar 2024)
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Haberl et al.: A systematic review of the evidence on decoupling of GDP, resource use and GHG emissions, part II: synthesizing the insights. Environmental Research Letters, 2020. DOI: 10.1088/1748-9326/ab842a
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