Schnee, Sturm und Glättegefahr in Norddeutschland
In Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg hat es heute örtlich geschneit - und laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes (DWD) auch morgen. Für den Brocken gilt eine Sturmwarnung.
Der Norden bekommt mit sinkenden Temperaturen, Schneeschauern und Glättegefahr einen Vorgeschmack auf den Winter. Rund um den Brocken warnt der DWD außerdem vor schweren Sturm- und Orkanböen. Der Zugverkehr zwischen Schierke und dem Brocken wurde deshalb eingestellt. Erst morgen will die Bahn dort wieder den Betrieb aufnehmen. In der Spitze können Orkanböen mit einer Geschwindigkeit bis zu 123 Kilometer pro Stunde auftreten. Dabei besteht die Gefahr, dass Äste und größere Gegenstände herabfallen können. Am Abend dreht sich der Wind und lässt etwas nach, in der Nacht werden stürmische Böen erwartet.
Der Berggarten in den Herrenhäuser Gärten in Hannover blieb ebenfalls wegen angekündigter Sturmböen geschlossen. Auch Friedhöfe blieben in manchen niedersächsischen Städten gesperrt.
Einzelne Sturmböen auch an den Küsten und auf höchsten Gipfeln
Auch an den Küsten frischt der Wind auf. So hat Meteorologe Finn Rolf vom DWD im Gespräch mit NDR Info vor Sturmböen an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns gewarnt. Abends verlagere es sich leicht abgeschwächt bis in die Lübecker Bucht. Auf den höchsten Gipfeln des Weser-Leine-Berglands kann es ebenfalls zu Sturmböen kommen.
Wetter ist typisch norddeutsch für den Winter
"Es ist typisch norddeutsches Winterwetter", so fasste es Meteorologe Rolf grob zusammen. Fällt Schnee, bleibt er allerdings nicht lange liegen, denn noch ist der Boden zu warm. So sei es auch im "Winter Wonderland" Harz. Das Tiefdruckgebiet, das heute von den Niederlanden über Niedersachsen hinwegzieht und im Tagesverlauf Mecklenburg-Vorpommern erreichen soll, bringt kräftigen Regen mit sich. Teilweise könne der zwar auch in Schnee übergehen. Doch bei Temperaturen von minimal 2 Grad schmelze dieser eben schnell wieder.
Temperaturen sinken - Glättegefahr
Die Temperaturen entwickeln sich im Wochenverlauf ebenfalls so, wie es in Norddeutschland saisonal üblich ist: Größtenteils würden es in den nächsten Tagen 3 bis 6 Grad sein, sagte Rolf. "Nachts gibt es hier und da mal Frost, da muss man dann wegen Glätte aufpassen", warnte der Wetterexperte. Vereinzelt kam es heute bereits zu Verkehrsunfällen.
Nur kurze sonnige Abschnitte
Immerhin: Da die Windmasse "polar angehaucht ist", rechnete Rolf mit einigen Wolkenlücken und damit kleinen Lichtblicken. Doch insgesamt werde Norddeutschland im Bereich von Tiefdruckgebieten und damit wechselhaftem Wetter bleiben, prognostizierte der Meteorologe - auch wenn es zum Samstag hin vermutlich wieder etwas milder werde.