Warnstreik: Busse und Bahnen bleiben heute in den Depots
Die Gewerkschaft ver.di hat in Mecklenburg-Vorpommern zu einem weiteren Ausstand aufgerufen. Für Dienstag wurde der Streik jedoch abgesagt, weil die nächste Verhandlungsrunde früher als geplant stattfindet.
Wegen eines weiteren Warnstreiks im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) bleiben heute fast alle Busse und Straßenbahnen in Mecklenburg-Vorpommern in den Depots. Da die Tarifparteien sich früher als vorgesehen zur nächsten Verhandlungsrunde treffen, hat die Gewerkschaft ver.di allerdings die ursprünglich für Dienstag geplanten Warnstreiks abgesagt.
Einige Ausnahmen vom Streik
Nicht vom Streik betroffen ist der Nahverkehr in Neubrandenburg. Auch auf Rügen fahren einige Busse: Die Linie 32 Stadtverkehr Bergen fährt mit Ausnahmen regulär nach Fahrplan. Alle im Fahrplan mit "S" (S= nur an Schultagen) gekennzeichneten Fahrten entfallen. Die Linie 59 Inselbus Hiddensee fährt regulär nach Fahrplan. Alle anderen Linien fahren nach dem Sonntagsfahrplan. Die Rufbusse der VVR (Linie 701 bis 713) fahren bei Anmeldung gemäß dem Fahrplan.
Im Stadtverkehr Stralsund fahren auf dem Verlauf der Linie 60 Busse von 8 bis 18 Uhr ab Devin sowie von 8 bis 17.30 Uhr ab Viermorgen im Halbstundentakt. Zudem werden die Linien 8 und 9 die Fahrten ab 10.05 Uhr durch Rufbusse bedient.
Die Busse der Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald (VVG) sowie der Anklamer Verkehrsgesellschaft fahren heute ebenfalls nach Plan. Der Stadtverkehr in Greifswald hingegen ist vom Streik betroffen.
Nächste Verhandlungsrunde am Donnerstag
Nach Angaben von ver.di-Verhandlungsführer Sascha Bähring wurde der Verhandlungstermin von den Arbeitgebern um zwei Wochen auf den 6. März vorgezogen. "Wir werten das als ein Zeichen der Einsicht seitens der Arbeitgeber, dass es ohne deutliche Lohnerhöhungen keine Lösung im Tarifkonflikt geben kann", so Bähring. Sollte es am 6. März zu keiner Einigung kommen, will ver.di die Warnstreiks fortsetzen und zwar am 13., 14., 17., 18. und am 19. März.
Jüngstes Angebot abgelehnt
Seit Anfang Februar hatten viele der rund 2.800 betroffenen Bus- und Straßenbahnfahrer kommunaler Verkehrsbetriebe mehrmals die Arbeit niedergelegt. Die vergangenen Tarifgespräche brachten jedoch keine Annäherung. Die Tarifkommission der Gewerkschaft lehnte am vergangenen Dienstag das Angebot der Gegenseite von 8,3 Prozent mehr Geld ab. Ver.di fordert eine Lohnerhöhung von 430 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine jährliche Sonderzahlung in Höhe von 500 Euro für ver.di-Mitglieder.
Arbeitgeber fordern Entgegenkommen
Die kommunalen Arbeitgeber verteidigten ihr Angebot, Entgeltsteigerungen von 8,3 Prozent, mindestens aber 320 Euro bei einer 36-monatigen Laufzeit vorzunehmen. "Die Arbeitgeber haben ihr bestmögliches getan und ein in diesen Zeiten gutes Angebot unterbreitet. Jetzt braucht es für eine Tarifeinigung ein starkes Entgegenkommen von ver.di", forderte Carola Freier, Geschäftsführerin des Kommunalen Arbeitgeberverbandes.
Landeselternrat kritisiert Warnstreiks
Der Landeselternrat MV sowie die Kreis- und Stadtelternräte reagierten mit Entsetzen auf die angekündigten Warnstreiks. "Bei allem Respekt und Verständnis für die Forderungen der Tarifparteien und ihr Grundrecht auf Streik, aber bitte nicht auf dem Rücken der Schwächsten der Gesellschaft und zwar unseren Kindern", hieß es in einer Erklärung.
