Nach mildem Winter: Sonniger Frühlingsanfang im Norden

Stand: 01.03.2023 17:44 Uhr

Zum meteorologischen Frühlingsanfang am 1. März ist das Wetter im Norden zumeist sonnig, aber recht kühl gewesen. Der Winter war in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg hingegen zu warm.

"Deutschland erlebte den zwölften zu warmen Winter in Folge", resümierte Uwe Kirsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD). "Der Klimawandel lässt nicht locker." Die kälteste und geradezu eisige Phase des Winters war in Deutschland Mitte Dezember. Zum Jahreswechsel gab es dann Rekordtemperaturen zum Teil weit im Plusbereich.

Niedersachsen: 165 Sonnenstunden im Winter

Nach Angaben des DWD lag die Durchschnittstemperatur in Niedersachsen zwischen Anfang Dezember und Ende Februar bei 3,7 Grad Celsius und damit 2,5 Grad über dem Mittelwert der internationalen Referenzperiode. Die Referenzperiode meint die gleichen Monate zwischen Anfang 1961 und Ende 1990. "Der Vergleich aktueller mit diesen vieljährigen Werten ermöglicht eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels", erklärte der DWD in einer Mitteilung. In dem Vergleichszeitraum lag die durchschnittliche Wintertemperatur für Niedersachsen bei 1,2 Grad. Grundlage für die aktuellen Daten ist eine erste Auswertung der rund 2.000 Messstationen des DWD. Niedersachsen verzeichnete zudem 25 Prozent mehr Niederschlag sowie 30 Sonnenstunden mehr als in der Referenzperiode. Insgesamt gab es durchschnittlich 165 Sonnenstunden und 222 Liter pro Quadratmeter Niederschlag. Die höchsten Niederschlagswerte verzeichnete der Harz.

Schleswig-Holstein: 25 Prozent mehr Niederschlag

Auch in Schleswig-Holstein ging ein insgesamt milder Winter zu Ende. Der Mittelwert von 3,7 Grad lag weit über dem Wert der Referenzperiode (0,9 Grad) und auch deutlich über dem Bundesschnitt von 2,9 Grad. Beim Niederschlag gab es mit 228 Litern je Quadratmeter (Deutschland: 170 Liter) im langjährigen Vergleich ein Plus von gut 25 Prozent. Die Sonnenscheindauer blieb mit 145 Stunden unter dem deutschen Durchschnittswert von 160 Stunden.

MV: Weniger Sonnenschein als im Bundesdurchschnitt

Der Mittelwert für den Winter in Mecklenburg-Vorpommern lag mit 2,8 Grad weit über dem Wert der Referenzperiode (0,2) und etwas unter dem Bundesschnitt. Beim Niederschlag gab es mit 160 Litern je Quadratmeter (Deutschland: 170 Liter) im langjährigen Vergleich ein Plus von 25 Prozent. Die Sonnenscheindauer blieb mit 135 Stunden deutlich unter dem deutschen Durchschnittswert von 160 Stunden.

Hamburg: Zweitmildester Winter in Deutschland

Hamburg erlebte gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen den zweitmildesten Winter in Deutschland. Der Mittelwert von 4,0 Grad lag weit über dem Wert der Referenzperiode und auch deutlich über dem Bundesschnitt. Nur Bremen verzeichnete mit 4,2 Grad einen noch höheren Wert. Beim Niederschlag landete Hamburg mit 228 Litern je Quadratmeter (Deutschland: 170 Liter) ebenfalls auf dem zweiten Platz. Die Sonnenscheindauer blieb mit 155 Stunden knapp unter dem deutschen Durchschnittswert von 160 Stunden.

Wetter wird am Wochenende wieder ungemütlicher

Nach dem Sonnenschein zum meteorologischen Frühlingsbeginn wird das Wetter am Wochenende wieder ungemütlicher und auch anschließend ist zunächst keine Besserung in Sicht. "Für die nächste Woche sieht es so aus für Norddeutschland, dass wir eher wechselhaftes Wetter zu erwarten haben - nasskalt, Schneeregen, Graupelschauer, nachts Frost und tagsüber so eben über null Grad", sagte Michael Knobelsdorf vom DWD zu NDR Info.

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