Extremwetter: Wie sich die Kreise im Norden vorbereiten
Fast alle Landkreise und kreisfreien Städte in Norddeutschland rechnen in den kommenden Jahren mit mehr Extremwetterereignissen - und ergreifen entsprechende Maßnahmen. Das zeigt eine Umfrage von NDR, WDR, BR und CORRECTIV.
Starkregen oder Hitzewellen verursachen bereits heute hohe Schäden. Was Deutschland gegen die Folgen des Klimawandels unternimmt, haben NDR, WDR, BR und CORRECTIV mit Hilfe einer großen Umfrage unter allen 400 Landkreisen und kreisfreien Städten recherchiert. In den norddeutschen Bundesländern haben 90 Prozent geantwortet.
Das Ergebnis: Die große Mehrheit der Kreise in Norddeutschland ist sich der zunehmenden Risiken durch den Klimawandel bewusst und versucht, sich zu schützen. Die Grafik zeigt, was bisher geschieht, um sich an die Folgen des Klimawandels anzupassen.
Maßnahmen in Norddeutschland
Insbesondere an der Nordsee ist der Bau, beziehungsweise Ausbau von Deichen zum Schutz vor steigendem Meeresspiegel und Sturmfluten das Mittel der Wahl. Einige Kreise bauen zusätzlich Mauern oder Absperrwerke, einige arbeiten mit Sandaufspülungen oder nutzen Wellenbrecher. Der Kreis Wesermarsch an der Nordsee beispielsweise schafft neue Salzwiesen. Abseits der Küste setzt man vor allem auf Begrünung, um die Städte und Ortschaften möglichst kühl und feucht zu halten. Die mit Abstand häufigste Klimaanpassungsmaßnahme in Norddeutschland ist das Anpflanzung dürreresistenter Baum- und Pflanzenarten.
Nur ein Viertel der Regionen hat ein Klimaanpassungskonzept
Bislang hat nur ein Viertel der norddeutschen Landkreise und kreisfreien Städte ein Klimaanpassungskonzept, weitere 23 Prozent erarbeiten eins. Aber eine Konzept allein lässt laut Klima-Expertin Hübsch noch keine Schlüsse darauf zu, ob eine Region gut vorbereitet ist oder nicht: "So etwas hilft sicherlich beim strukturierten Vorgehen. Aber ich nehme an, dass die Landkreise, die kein Konzept haben, das Thema schon mitdenken, weil es einfach alltäglich geworden ist."
Welche Klimaanpassungsmaßnahmen Ihr Landkreis oder Ihre kreisfreie Stadt in der Umfrage angegeben hat können Sie aus der folgenden Tabelle entnehmen.
Das Projektteam:
Julia Barthel, Anna Behrend, Michael Hörz, Isabel Lerch, Mitarbeit: Serafin Arhelger, Ciara Cesaro-Tadic (NDR Data)
Jana Heck, Uli Hendrix, Nandor Hulverscheidt, Lara Schwenner (WDR Quarks/WDR Data)
Constanze Bayer, Johanna Bernklau, Robert Schöffel (BR Data)
Lilly Brosowsky, Max Donheiser, Katarina Huth, Annika Joeres, Paulina Thom (CORRECTIV)