Hamburg-Wahl: Fast alle zufrieden im Norden - bis auf die FDP
Die Ergebnisse der Bürgerschaftswahl in Hamburg sorgen eine Woche nach der Bundestagswahl bei fast allen Parteien für glückliche Gesichter - im Norden und in Berlin. Auch die AfD zeigt sich zufrieden. Nur bei der FDP herrscht Trauer.
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Die Ministerpräsidentin und Landesvorsitzende der SPD in Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hat am Wahlabend der Hamburger SPD und Bürgermeister Peter Tschentscher zum Erfolg bei der Bürgerschaftswahl gratuliert. Es zeige sich wieder einmal, dass Landtagswahlen etwas anderes seien als Bundestagswahlen, sagte Schwesig. "Gute Regierungsarbeit zahlt sich aus. Und es kommt auf den Regierungschef an." Tschentscher habe mit seiner sachlichen Arbeit und der Verbindung aus einer erfolgreichen Wirtschaftspolitik und einem klaren sozialen Profil gepunktet. Die Sozialdemokraten sind weiterhin die stärkste Partei in der Hansestadt. "Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Peter Tschentscher, gerade auch in der Metropolregion Hamburg", so Schwesig.
Auch der Vorsitzende der CDU in Mecklenburg-Vorpommern, Daniel Peters, gratulierte Tschentscher. Er hob aber auch das gute Abschneiden seiner Partei hervor: Die CDU habe in Hamburg in einem sehr schwierigen politischen Umfeld ein absolut respektables Ergebnis geholt, sagte Peters. Laut den ersten Hochrechnungen haben die Christdemokraten die Grünen überholt und sind nun zweitstärkste Kraft in der Bürgerschaft. "Für Hamburg wäre eine Regierungsbeteiligung der CDU mit Sicherheit ein Gewinn", sagte Peters.
Glückwünsche von CDU und SPD aus Schleswig-Holstein
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident und CDU-Landeschef Daniel Günther gratulierte dem Hamburger Regierungschef noch am Wahlabend. Für Schleswig-Holstein sei eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Hamburg von großer Bedeutung. "Der Norden lebt von einer starken Partnerschaft", so Günther.
Die Vorsitzende der schleswig-holsteinischen SPD, Serpil Midyatli, gratulierte Tschentscher ebenfalls zum Wahlerfolg. Nach ihren Worten habe die SPD gezeigt, dass sie mit den Hamburger Themen im Wahlkampf richtig lag.
Bundes-SPD feiert ein "tolles Ergebnis"
Auch in Berlin sorgt der Wahlsieg der SPD für glückliche Gesichter bei den Sozialdemokraten. SPD-Chef Lars Klingbeil sprach von einem "tollen Ergebnis": "Ich freue mich sehr für Peter Tschentscher und die Hamburger SPD", sagte Klingbeil im NDR Fernsehen. Auch SPD-Generalsekretär Matthias Miersch lobte Tschentscher. "Das tut der SPD auch insgesamt gut", sagte Miersch. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reihte sich in den Kreis der Gratulanten ein. "Hamburg bleibt in guten Händen. Gut, dass du deine Arbeit zum Wohle Hamburgs fortsetzen kannst", schrieb Scholz auf X an Tschentscher, der in Hamburg sein Amtsnachfolger ist.
Linnemann: "Die CDU hat massiv gewonnen"
Die Bundes-CDU gratulierte ebenfalls der SPD zum Sieg in Hamburg. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann sagte im ZDF, der Sieger sei Peter Tschentscher. "Klarer Wahlsieg, Chapeau!" Linnemann sagte, die CDU habe in Hamburg einen eigenen Wahlkampf mit den richtigen Themen Wirtschaft, Sicherheit und Verkehr gemacht. "Die Grünen haben massiv verloren, die CDU hat massiv gewonnen. Und eigentlich wäre es vielleicht an der Zeit, ein neues Aufbruchssignal jetzt für Hamburg zu senden, nämlich Rot-Schwarz", sagte Linnemann.
Die Linken freuen sich über Stimmen-Plus
Gute Laune herrscht auch bei den Linken. Co-Chef Jan van Aken lobte seine Partei für "perfektes Teamwork" im Hamburg-Wahlkampf. Das Ergebnis der Bürgerschaftswahl beweise: "Das Comeback geht weiter", sagte van Aken nach den 18-Uhr-Prognosen. Die Linke habe zwar auch Glück gehabt, zuletzt aber auch sehr viel richtig gemacht. Das Ergebnis habe viel damit zu tun, dass die Linke über Themen spreche, die die Menschen bewegten, betonte der Parteichef. Immer wieder habe die Partei im Wahlkampf die Mieten nach vorne gestellt.
AfD-Chef Chrupalla: "Wir haben es in Hamburg nicht einfach"
AfD-Chef Tino Chrupalla sieht das Abschneiden seiner Partei bei der Bürgerschaftswahl als "Riesenerfolg". Seine Partei konnte in Hamburg um mehr als zwei Prozentpunkte zulegen, verpasst aber ein zweistelliges Ergebnis deutlich. "Wir geben auch Hamburg nicht her", sagte Chrupalla in der ARD. "Wir haben es in Hamburg nicht einfach." Die AfD sei erfolgreicher in Flächenländern. "Ich bin zufrieden, dass wir zugelegt haben unter diesen schwierigen Verhältnissen."
FDP: "Wir müssen uns bundesweit erneuern"
Trübsal herrscht hingegen bei den Liberalen im Norden. Denn die FDP scheiterte deutlich an der Fünf-Prozent-Hürde. Christopher Vogt, FDP-Fraktionsvorsitzender im Landtag von Schleswig-Holstein, sagte dazu: "Eine liberale Fraktion hätte der Bürgerschaft sehr gut getan - vor allem mit Blick auf den Wirtschaftsstandort, die Bildungsqualität und die Sicherheit in der Stadt." Das Ergebnis in Hamburg zeige, dass die FDP sich bundesweit erneuern müsse.
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