Corona-Chronologie: Februar 2021
Der Februar wird zum Monat der Ernüchterungen in der Corona-Krise. Gleich zu Beginn führt ein Impfgipfel nicht zum erhofften Durchbruch - es gibt weiterhin Lieferengpässe bei den Impfstoffen. Weil die Inzidenz-Werte - wenn überhaupt - nur langsam zurückgehen, verlängern Bund und Länder den Lockdown bis zum 7. März. Aber der Wunsch nach Lockerungen wird spürbar größer.
Ernüchterung nach Impfgipfel
Trotz der Lieferengpässe bei den Impfstoffen gegen das Coronavirus hält Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an der Zusage fest, bis zum Ende des Sommers jedem Bürger ein Impfangebot machen zu können. Das betont sie nach dem Impfgipfel von Bund, Ländern und Pharmaindustrie in Berlin. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und MV-Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (beide SPD) zeigen sich anschließend aber von den Ergebnissen des Impfgipfels ernüchtert: Es fehle weiterhin Planungssicherheit.
Niedersachsen legt Lockerungsplan vor - Drosten dämpft Impf-Erwartungen
- Niedersachsen legt einen Entwurf zu einem Stufenplan zum Ausstieg aus den Beschränkungen vor. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 soll so z.B. die Öffnung von Einzelhandel und Gastronomie möglich sein. Auch der Besuch von Friseuren und Fitnessstudios sowie touristische Übernachtungen wären unter bestimmten Voraussetzungen wieder denkbar.
- Virologe Christian Drosten stellt im NDR Info Podcast Coronavirus Update klar: Wir müssen noch Geduld haben. Die vorrangigen Impfungen der Pflegeheimbewohner und der Über-80-Jährigen im ersten Quartal diene vor allem dem Schutz der Risikogruppen. "Das senkt die Sterblichkeit", so Drosten. Aber die Zahl der Neuinfektionen werde dadurch nicht deutlich sinken, weil die älteren Menschen am Ende der Übertragungsketten stehen und sie selten vielfältige Kontakte in der Gesellschaft haben. "Das heißt: Bis Ostern haben wir durch die Impfungen keinerlei Effekt bei den Neuinfektionen", fasst Drosten zusammen.
Mecklenburgische Seenplatte: Ausgangsbeschränkungen werden aufgehoben
- Einwohner im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte dürfen sich wieder frei bewegen und Auswärtige wieder ihre Zweitwohnungen besuchen. Die Ausgangsbeschränkungen in den Nachtstunden, die sogenannte 15-Kilometer-Regelung und die Einreisebeschränkungen wurden aufgehoben. Damit reagierte der Kreis, wie am 1. Februar bereits Vorpommern-Greifswald, auf entsprechende Urteile des Verwaltungsgerichtes Greifswald. An der Seenplatte galten die strengeren Einschränkungen seit dem 7. Januar.
- Im Landkreis Nordwestmecklenburg beginnt ein bundesweites Pilotprojekt: Hausärzte impfen in ihren Praxen über 80-Jährige gegen Corona. Das soll ihnen weite Wege zu den Impfzentren ersparen.
- Die Große Koalition beschließt einen weiteren einmaligen Kinderbonus für Familien in Höhe von 150 Euro. Einen einmaligen Corona-Zuschuss von 150 Euro sollen auch erwachsene Grundsicherungsempfänger bekommen. Für plötzlich in Not geratenen Selbstständige und Beschäftigte mit kleinen Einkommen wird der erleichterte Zugang in die Grundsicherung bis Ende 2021 verlängert. Unternehmen mit Corona-bedingten Verlusten sollen durch einen erweiterten Verlustrücktrag diese Einbußen in der Steuererklärung umfangreicher als bisher mit Gewinnen aus den Vorjahren verrechnen können. Außerdem wird die Mehrwertsteuersenkung für die Gastronomie verlängert.
Ethikrat gegen Aufhebung von Beschränkungen für Geimpfte
Der Deutsche Ethikrat hält es für falsch, die wegen der Corona-Pandemie beschlossenen staatlichen Freiheitsbeschränkungen für Geimpfte früher zu beenden. Ohnehin müsse erst geklärt werden, ob von geimpften Menschen weiterhin eine Ansteckungsgefahr ausgehe oder nicht, so die Vorsitzende des Ethikrates, Alena Buyx. Das Befolgen von Regelungen wie Maske-Tragen oder Abstand halten könne man auch Geimpften weiterhin zumuten, wenn das notwendig sei.
Flensburg verschärft Quarantäne-Regeln - Impfstoff von AstraZeneca trifft ein
- Weil sich die britische Corona-Mutation in Flensburg innerhalb von nur einer Woche stark verbreitet hat, verschärft die Stadt die Quarantäne-Regeln. Unter Umständen müssen nicht nur Personen, die direkten Kontakt zu einem Infizierten hatten in Quarantäne. Das entscheidet die Stadt im Einzelfall.
- Einen Tag früher als geplant trifft der kürzlich von der EU zugelassene Impfstoff des Herstellers AstraZeneca in Deutschland ein. Die knapp 346.000 Dosen werden zunächst in eine niedersächsische Bundeswehrapotheke gebracht, wo sie kommissioniert und für den Transport in die Bundesländer vorbereitet wird. Einen Tag später werden die ersten Bundesländer mit dem Vakzin beliefert.
Heimbewohner trotz Impfung mit Corona infiziert - Dänemark verschärft Einreiseregeln
- Bei 14 geimpften Heimbewohnern aus Belm im Landkreis Osnabrück wird eine Infektion mit der britischen Coronavirus-Variante B.1.1.7 festgestellt. Alle Betroffenen hatten bereits am 25. Januar die zweite Impfung mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer erhalten. Bei allen Infizierten gibt es nur asymptomatische oder leichte Verläufe der Erkrankung. Wann und wie sich die Bewohner genau infiziert haben, ist unklar. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) kündigt daraufhin eine Untersuchung an.
- In Dänemark gelten verschärfte Einreiseregeln. Reisende, die über den Landweg oder Häfen einreisen, müssen sich binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt. Von Ausländern, die in Dänemark nicht gemeldet sind, kann zudem verlangt werden, bereits bei der Einreise einen negativen Corona-Test vorzuweisen.
Vorpommern-Greifswald verschärft Corona-Regeln - vier Corona-Fälle auf "Mein Schiff 2"
- Angesichts des hohen Corona-Inzidenzwertes hat der Landkreis Vorpommern-Greifswald strengere Regeln beschlossen. Es soll mehr getestet und - auch an der Grenze zu Polen - verstärkt kontrolliert werden. Zudem soll das Personal in Alten- und Pflegeheimen nun mindestens jeden zweiten Tag auf das Corona-Virus getestet werden. Schulen und Kitas müssen sofort schließen, wenn eine Coronavirus-Infektion in einer Einrichtung nachgewiesen wird. In den Landkreis darf zudem nur noch einreisen, wer dafür einen triftigen Grund hat. Das gilt auch für Besitzer von Zweit- und Ferienwohnungen.
- An Bord des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 2" der Hamburger Reederei TUI Cruises hat es vier Corona-Fälle gegeben. Die betroffenen Passagiere und ihre insgesamt 20 Kontaktpersonen sind jetzt auf den Kanaren an Land und in Quarantäne. Entdeckt wurden die Fälle erst, als bei Passagieren ein zweiter Corona-Test gemacht wurde, damit sie per Flugzeug die Heimreise nach Deutschland antreten können.
- Der Wintereinbruch stoppt in Niedersachsen die Impfstoff-Auslieferungen. Durch die Schneemassen wird der Verkehr behindert, deshalb kann das Land an mehrere Landkreise keinen Corona-Impfstoff ausliefern. Betroffen sind unter anderem die Landkreise Ammerland, Göttingen, Osterholz und Verden sowie die Städte Hannover und Hildesheim.
Corona-Ausbruch auf Norderney
Auf der ostfriesischen Insel Norderney breitet sich das Coronavirus aus. Zu diesem Zeitpunkt gibt es auf der Insel mit 39 Fällen die meisten Corona-Infektionen die meisten Corona-Infektionen im Landkreis Aurich und seit mehreren Tagen steigende Fallzahlen. Zunächst hieß es, die britische Corona-Virusvariante B.1.1.7 sei Ende Januar bei einem Mann festgestellt worden, der verstarb, dies erweist sich jedoch wenige Tage später als falsch. Es habe sich offensichtlich um eine Fehldiagnose gehandelt, so Bürgermeister Frank Ulrichs. Angesichts der hohen Infektionszahlen auf der Nordsee-Insel wird eine nächtliche Ausgangssperre verhängt, sowie der Präsenzunterricht in Schulen verboten und Kitas geschlossen.
Lockdown wird bis zum 7. März verlängert - Studie offenbart Probleme bei Kindern
- Der Bund-Länder-Gipfel einigt sich darauf, dass der bundesweite Lockdown vorerst bis zum 7. März verlängert wird. Eine Ausnahme: Friseure dürfen bereits am 1. März öffnen. Über das Vorgehen an Schulen und Kitas entscheidet jedes Bundesland selbst. Schleswig-Holstein plant weitere Lockerungen bereits ab 1. März, dazu gehören Öffnungen von Grundschulen und Kitasnoch im Februar. Mecklenburg-Vorpommern will ähnlich verfahren. In Niedersachsen sollen Blumenläden ab Sonnabend öffnen. Aus Hamburg kommt dazu Kritik: Es dürfe jetzt keine "Lockerungskakophonie" geben.
- Wie sehr Kinder und Jugendliche unter dem Lockdown leiden, zeigt eine Studie der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Fast jedes dritte Kind zeigt demnach ein knappes Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland psychische Auffälligkeiten. Sorgen und Ängste haben demnach noch einmal zugenommen, auch depressive Symptome und psychosomatische Beschwerden sind verstärkt zu beobachten.
Perspektiven für Schulen und Kitas in MV
- Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern präzisiert die künftig geltenden Corona-Regeln. Für Schulen und Kitas gibt es Stufenpläne. Öffnungen gibt es bei niedriger Inzidenz ab dem 22. Februar.
- Nach dem Tod von fünf Senioren in einem Pflegeheim im niedersächsischen Emsteksollen alle Bewohner und Mitarbeiter erneut auf das Coronavirus getestet werden. 13 weitere Personen in dem Heim sind bereits infiziert.
- Nach einem Corona-Ausbruch in dem Husumer Schlachthof Danish Crown hat sich die Zahl der positiv getesteten Mitarbeiter auf 99 erhöht. Alle Betroffenen müssen sich in häusliche Quarantäne begeben.
Landkreis Wesermarsch verzeichnet Inzidenzwert von 254
Der Inzidenzwert im Landkreis Wesermarsch überschreitet die 200er-Grenze - und das deutlich. Der Wert von 254 ist in Niedersachsen der höchste Wert und nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) aktuell der bundesweit zweithöchste Wert nach dem bayerischen Kreis Tirschenreuth (Inzidenz 316,5). Zwei Tage später erlässt der Landkreis eine nächtliche Ausgangssperre.
Hannover: Protest gegen Corona-Maßnahmen
In Hannover gehen rund 1.200 Menschen auf die Straße, um gegen die Corona-Maßnahmen zu protestieren. Laut Polizei bleibt auf dem Schützenplatz alles friedlich. Zu einer Gegendemo kommen etwa 210 Teilehmer.
Debatte um Osterurlaub - Starke Impfreaktionen in Emden
- Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hatte die Debatte angestoßen: Der CDU-Politiker hält einen Osterurlaub in diesem Jahr für ausgeschlossen. Sein Amtskollege aus Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), und Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) sind anderer Ansicht. Sie wollen den Osterurlaub noch nicht abschreiben, sondern die weitere Entwicklung abwarten.
- 29 Mitarbeitende des Krankenhauses in Emden haben sich nach der ersten Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von AstraZeneca krank gemeldet. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, sind etwa 15 Prozent der geimpften Personen betroffen. Viele von ihnen klagten über Übelkeit, Kopfschmerzen und teilweise sogar hohes Fieber. Der Impfplan wird angepasst.
Weiter Debatte um AstraZeneca-Impfstoff - Ausgangssperre im Kreis Wesermarsch
- Im Landkreis Wesermarsch tritt eine nächtliche Ausgangssperre in Kraft. angekündigt. Wegen einer hohen Ansteckungsrate mit dem Coronavirus gelten in dem Kreis zwischen Weser und Jadebusen zunächst eine Woche lang Ausgangsbeschränkungen zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens. Am Dienstag lag die Inzidenz im Kreis Wesermarsch bei rechnerisch 239,3 Infektionen auf 100.000 Einwohner in sieben Tagen.
- Der Corona-Ausbruch beim Speiseeis-Hersteller Froneri in Osnabrück nimmt größere Ausmaße an. Die Zahl der laborbestätigten Infektionen unter den 850 Mitarbeitenden des Unternehmens steigt auf 210. Alle Beschäftigten einschließlich der Geschäftsführung seien in Quarantäne. Mindestens zwei Menschen haben sich demzufolge mit der britischen Mutante B.1.1.7 infiziert. In den nächsten Tagen müssen mehr als 1.000 Menschen in Quarantäne.
- Auch der US-Hersteller Johnson & Johnson beantragt die europäische Zulassung für seinen Corona-Impfstoff. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA will das Vakzin der Johnson & Johnson-Tochter Janssen-Cilag bis Mitte März begutachten.
- Meldungen, wonach der der Impfstoff von AstraZeneca stärkere Nebenwirkungen hervorruft, häufen sich. Auch das Herzogin-Elisabeth-Hospital in Braunschweig erklärt, Impfungen mit diesem Präparat verschieben zu wollen. Dort konnten von 88 Beschäftigten, die zuvor geimpft worden waren, 37 wegen "Impfreaktionen" vorübergehend nicht zur Arbeit kommen. Der Virologe Christian Drosten betont im NDR Info Podcast Coronavirus-Update jedoch, das Vakzin sei besser als sein Ruf.
Corona-Maßnahmen in Flensburg werden verschärft - Kühlpanne in MV
Mit einer Verschärfung der bestehenden Corona-Maßnahmen will Schleswig-Holstein die Corona-Lage in Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg in den Griff bekommen. Von Sonnabend an soll zunächst für eine Woche in Flensburg eine Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr gelten. Außerdem werden private Treffen mit Personen außerhalb des eigenen Hausstandes untersagt. Im Kreis Schleswig-Flensburg wird zudem die Öffnung der Grundschulen verschoben . Flensburg weist aktuell einen Inzidenzwert von 181,9 auf. Dort sind vermehrt auch Virus-Mutanten nachgewiesen worden, die Stadt gilt als "Mutations-Hochburg".
- In Mecklenburg-Vorpommern wird eine Panne mit dem Corona-Impfstoff von AstraZeneca bekannt. Mehrere Tausend Dosen wurden zu kalt geliefert. Alle Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff werden bis Ende der Woche gestoppt.
Norderney verlängert Ausgangssperre
- Die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen auf der ostfriesischen Insel Norderney werden wegen anhaltend hoher Corona-Fallzahlen um eine Woche verlängert. Bis einschließlich zum 26. Februar dürfen sich die Insulaner in der Öffentlichkeit und im privaten Raum nur allein oder mit Angehörigen ihres eigenen Hausstandes aufhalten und ihre Wohnung zwischen 21 und 5 Uhr nur noch aus triftigem Grund verlassen.
- Die britische Virus-Mutation B.1.1.7 breitet sich in Niedersachsen flächendeckend stark aus. Insgesamt wurden bis zum 18. Februar in Niedersachsen 771 Fälle registriert - davon wurden 764 eindeutig der Virus-Variante B.1.1.7 zugeordnet, eine Infektion ging auf die südafrikanische Variante B.1.351 zurück, bei sechs weiteren Fällen war die Klassifizierung mittels PCR-Test nicht eindeutig möglich.
R-Wert steigt wieder über 1 - Dänemark schließt mehrere Grenzübergänge
- Die R-Wert steigt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmals seit Längerem wieder über die Schwelle von 1 auf 1,01. Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 101 weitere Menschen anstecken.
- Dänemark schließt aufgrund der Corona-Situation in Flensburg insgesamt 13 kleinere Grenzübergänge nach Deutschland. Wichtige Übergänge wie Frøslev, Kruså und Padborg bleiben dagegen offen. Dort soll aber wesentlich intensiver kontrolliert werden.
Ausgangssperre in Flensburg tritt in Kraft - Lauterbach sieht Beginn einer dritten Corona-Welle
- Ausgangssperre in der Nacht und Kontakt nur noch mit dem eigenen Haushalt - in der Stadt Flensburg gelten nun verschärfte Corona-Regeln. Die Einhaltung soll nach Angaben des Innenministeriums auch verstärkt von der Polizei kontrolliert werden. Nach Angaben von Oberbürgermeisterin Simone Lange (SPD) gibt es in der Stadt fast nur noch Corona-Infektionen mit mutierten Viren.
- Deutschland steht nach Auffassung des SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach am Beginn einer dritten Corona-Welle. Darauf deuteten die aktuellen Fallzahlen hin, sagte Lauterbach im SWR. Die neuen Corona-Varianten dehnten sich weiter aus und seien ansteckender. Mit dem derzeitigen Lockdown seien sie nicht gut zu stoppen.
Präsenzunterricht für viele Grundschüler in SH startet
- In den meisten Kreisen und kreisfreien Städten in Schleswig-Holstein beginnt für die Grundschüler wieder der Präsenzunterricht. Auch Kitas öffnen. Ausgenommen von der Regelung sind wegen hoher Infektionszahlen die Grundschulen in den Kreisen Herzogtum-Lauenburg, Pinneberg und Schleswig-Flensburg sowie in den Städten Flensburg und Lübeck.
- In der Region Hannover entfallen laut Behördenangaben fast 50 Prozent der Corona-Infektionen auf die britische Virus-Mutation. Bundesweit waren es nur 22 Prozent.
- In Hamburg sind nun auch niedergelassene Ärzte, Praxispersonal, Beschäftigte beim Krankentransport sowie Polizei- und Ordnungskräfte zur Corona-Schutzimpfung aufgerufen. Sie sind nach Angaben der Gesundheitsbehörde aufgrund ihrer Tätigkeiten einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt.
31 Corona-Infektionen in Krankenhaus in Lehrte - RKI legt Leitfaden für Stufenplan vor
- Im Klinikum Region Hannover (KRH) in Lehrte gibt es einen Corona-Ausbruch mit 31 Infizierten. Betroffen sind 22 Patientinnen und Patienten und neun Beschäftigte. Das Krankenhaus verhängt daraufhin einen Aufnahmestopp. Ursprung des Ausbruchs waren offenbar zwei Patienten auf verschiedenen Stationen, die bei der Aufnahme zunächst negativ getestet worden waren.
- Das Robert Koch-Institut (RKI) entwirft einen Leitfaden für Lockerungen. In dem Papier "ControlCOVID" entwirft das RKI vier Stufen, die an vier Faktoren gekoppelt sind: Neben der Sieben-Tage-Inzidenz ist das der Anteil intensivmedizinisch behandelter COVID-19-Fälle, die Inzidenz hospitalisierter Fälle unter den über 60-Jährigen und der Anteil der Kontaktpersonen, der nachverfolgbar ist.
- Während Hunderttausende Menschen sich in den vergangenen Wochen die Finger wund gewählt, um einen Impftermin zu ergattern, haben einige den zur Spritze abgekürzt. Manche inszenieren sich danach als Retter von wertvollen Impfdosen, die sonst weggeworfen würden. In Norddeutschland gibt es mehr als 20 Fälle von Impfvordränglern.
Hamburg verschärft Maskenpflicht - Regulärer Schulunterricht in Teilen von MV
- Angesichts nicht sinkender Corona-Zahlen und eines steigenden Anteils von Mutations-Nachweisen in Hamburg verschärft der Senat die geltende Maskenpflicht. Überall dort, wo man den Mindestabstand nicht einhalten kann, soll man ab dem kommenden Wochenende eine Maske tragen. Darüber hinaus gilt die Maskenpflicht zu bestimmten Zeiten auch an touristischen Plätzen, also an der Elbe, den Landungsbrücken, im Stadtpark und an der Alster - auch beim Joggen.
- In den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Rügen sowie in der Stadt Rostock gehen die Kinder von Klasse eins bis sechs wieder regulär in die Schule. Dort liegt der Corona-Inzidenzwert unter 50. In allen anderen Regionen des Landes und für die Größeren ab Klasse sieben geht es zunächst mit Distanzuntericht zu Hause weiter. Den Abschlussklassen wird hingegen landesweit Präsenzunterricht angeboten, um die Schüler bestmöglich auf die anstehenden Prüfungen vorzubereiten. Zwei Tage später hebt der Landkreis Rostock wegen steigender Infektionszahlen die Präsenzpflicht an den Schulen jedoch wieder auf.
- Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern und Vertreter von Wirtschafts- und Kommunalverbänden verständigen sich auf einem Gipfel-Treffen auf Lockerungen ab dem 1. März. Neben Friseursalons dürfen in Mecklenburg-Vorpommern vom 1. März an auch Gartenbaucenter wieder öffnen, in Regionen mit einem Inzidenzwert unter 35 darüber hinaus Kosmetiksalons, Fußpfleger und Nagelstudios. Eine Woche später treten diese Regelungen landesweit in Kraft. Dann öffnen auch die Außenbereiche der Zoos.
- Die Zahl der Corona-Intensivpatienten in Deutschland sinkt unter die Marke von 3.000. Zuletzt lag die Zahl der Corona-Intensivpatienten vor mehr als drei Monaten - Anfang November - unter 3.000. Bis Anfang Januar stieg sie dann auf mehr als 5.700. Seither sinkt sie kontinuierlich.
EU will gemeinsamen Impfausweis einführen
- Die Europäische Union treibt die Arbeit an einem einheitlichen Corona-Impfpass für einfacheres Reisen voran. Das gemeinsame System könnte pünktlich zur Sommersaison einsatzbereit sein. Im Anschluss an den einen EU-Sondergipfel zur Corona-Krise erklärt Kanzlerin Angela Merkel (CDU), alle Vertreter seien sich einig, dass die Einführung eines digitalen Impfausweises nötig sei. Es würde nun für die weitere Entwicklung noch etwa drei Monate dauern.
- In Hamburg werden mit 343 neuen Corona-Fällen erstmals seit Längerem wieder deutlich mehr als 300 Neuinfektionen innerhalb eines Tages registriert. Eine Woche zuvor waren es lediglich 195 gewesen. In der Gesundheitsbehörde sieht man einen Zusammenhang zwischen den steigenden Corona-Zahlen und dem Rodel-Vergnügen vor knapp zwei Wochen. Eine gute Nachricht gibt es aber auch: Hamburg hat neben Thüringen die deutschlandweit höchste Impfquote.
Jahrestag der Pandemie im Norden - Rostock will Modellstadt für Lockerungen werden
- Vor genau einem Jahr gab es den ersten bestätigten Corona-Fall in Norddeutschland: Ein Arzt aus Schleswig-Holstein, der am UKE in Hamburg arbeitet, wurde positiv getestet. Der Mann war zuvor aus dem Urlaub in der norditalienischen Provinz Trentino zurückgekehrt. Einen Tag später startet NDR.de den Corona-News-Ticker.
- In Flensburg gelten dank sinkender Inzidenzwerte neue Corona-Regeln. Die nächtliche Ausgangssperre wird aufgehoben. Das Kontaktverbot bleibt, es gelten aber Ausnahmen für Menschen, die alleine leben.
- Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) konkretisiert sein Pilotprojekt für einen Weg aus dem Lockdown. Für Öffnungen sollen demnach Faktoren wie die Lage in den Krankenhäusern, die Altersstruktur der Erkrankten und der Anteil der Mutationen eine Rolle spielen und nicht mehr nur die Sieben-Tage-Inzidenz. Dem Konzept zufolge sollen Einzelhandelsgeschäfte wieder öffnen dürfen - auch Fußball im Ostseestadion soll wieder möglich sein. Für die digitale Kontaktnachverfolgung setzt er auf die Luca-App.