Nach einer Pause gestern setzen Union und SPD heute ihre Verhandlungen über eine Koalition fort. Dazu treffen sich Hauptverhandler in der CDU-Zentrale in Berlin. Laut CSU-Landesgruppenchef Dobrindt sollen zuvor noch kleinere Runden zusammenkommen, um Probleme zu lösen. Als strittig gelten Themen wie Bundesfinanzen, Steuer- und Wirtschaftspolitik sowie und Migration. Im Vorfeld erneuerte die SPD ihren Vorschlag, Spitzenverdiener stärker zu besteuern. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig sagte im Morgenmagazin von ARD und ZDF, im laufenden Haushalt sei für Entlastungen von Beziehern kleiner und mittlerer Einkommen kein Geld da. Deshalb stelle die SPD die Frage, warum die Reichsten nicht einen höheren Beitrag leisten könnten. Derartigen Steuererhöhungen hatte die CSU gestern eine Absage erteilt.

In Myanmar kommen die Rettungsarbeiten nach dem schweren Erdbeben nur langsam voran. Viele Straßen können für Hilfstransporte nicht genutzt werden, Kommunikationsleitungen sind unterbrochen, der Strom ist in vielen Regionen ausgefallen. Es fehlt vor allem an Medikamenten und Trinkwasser. Die Zahl der Toten wird mit mehr als 1.700 angegeben, zudem gibt es viele Verletzte und Vermisste. Die Rettungsmaßnahmen werden auch durch Nachbeben erschwert. Im Großraum Bangkok hat es ebenfalls wieder Erdstöße gegeben. Mindestens 18 Menschen sind in der thailändischen Hauptstadt ums Leben gekommen.

US-Präsident Trump hat den ukrainischen Präsidenten Selenskyj davor gewarnt, das geplante Rohstoff-Abkommen platzen zu lassen. Er habe den Eindruck, dass Selenskyj einen Rückzieher machen wolle. Dann werde er große Probleme bekommen, so Trump. Der US-Präsident hatte vor eineinhalb Wochen angekündigt, die Vereinbarung in Kürze zu unterzeichnen. Der Abschluss war Ende Februar noch geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. Trump kritisierte auch den russischen Präsidenten Putin: Er sei wütend und stinksauer, sagte er mit Blick auf dessen Vorschlag, die Ukraine unter Verwaltung der Vereinten Nationen zu stellen und dort Neuwahlen abzuhalten. Er drohte dem Kremlchef mit Sanktionen gegen Russlands Ölindustrie und kündigte für die kommenden Tage ein weiteres Gespräch mit ihm an.

Die Hannover Messe ist eröffnet worden - eine der größten Industriemessen der Welt. Den Startschuss hat am Abend Noch-Bundeskanzler Scholz gegeben. In seiner Eröffnungsrede wandte er sich an das diesjährige Partnerland der Messe: Kanada. Deutschland stehe an dessen Seite, sagte Scholz und reagierte damit auf den Handelsstreit mit der neuen US-Regierung. Handelskriege seien nicht zu gewinnen, nicht mal für die USA, so der Kanzler. Die Hannover Messe ist ab heute für Besucher geöffnet - ein großes Thema ist Künstliche Intelligenz in der Industrie.

Die Gaspreise für private Haushalte in Deutschland sind im zweiten Halbjahr vergangenen Jahres im Durchschnitt um 3,5 Prozent gestiegen. Das hat das Statistische Bundesamt mitgeteilt. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2021, also vor dem russischen Angriff auf die Ukraine, lagen die Gaspreise um 79,8 Prozent höher. Strom verteuerte sich nur gering. Er kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher im zweiten Halbjahr 2024 durchschnittlich 0,4 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten.

In Berlin kommen Experten heute zusammen, um über Maßnahmen gegen langwierige Folgen von Corona-Infektionen zu beraten. Eingeladen zu dem Runden Tisch hat der geschäftsführende Gesundheitsminister Lauterbach. Viele Menschen leiden noch lange nach einer Corona-Infektion an den Folgen. Sie sind etwa chronisch erschöpft oder haben neurologische oder mentale Probleme. Experten schätzen, dass jeder zehnte Infizierte an Long- oder Post-Covid leidet. Bei dem Runden Tisch heute soll es vor allem um Hilfsangebote für Betroffene und um den Stand der Forschung gehen.

In Belgien findet heute ein Generalstreik statt. Weite Teile des öffentlichen Lebens dürften still stehen. Betroffen ist zum Beispiel der Zugverkehr. ICE-Züge von und nach Deutschland sollen aber fahren. Am Flughafen der belgischen Hauptstadt Brüssel wurden alle Abflüge für heute gestrichen. Bestreikt werden auch Kitas, Schulen, Kliniken und andere öffentliche Einrichtungen sowie viele Geschäfte. Die Gewerkschaften protestieren mit dem Generalstreik gegen Sparpläne der belgischen Regierung im Sozialsystem und bei der Rente.

Das Wetter in Norddeutschland Anfangs örtlich noch etwas Regen möglich, ansonsten heiter bis wolkig und überwiegend trocken, vor allem an der Nordsee sonnig, bei Höchstwerten von 8 Grad in Anklam und 14 Grad in Cloppenburg. Morgen kaum Wolken, viel Sonne bei bis zu 16 Grad. Am Mittwoch ebenfalls freundlich bei maximal 18 Grad, und auch am Donnerstag sonnig bei bis zu 20 Grad.