Ergebnisse des Wohnungsgipfels: Geteiltes Echo aus Hamburg
Hamburgs Wohnungsbau-Unternehmen schöpfen wieder etwas Hoffnung. Grund ist der Wohnungsgipfel der Bundesregierung. Auch in der Hansestadt ging die Zahl der Baugenehmigungen im ersten Halbjahr um die Hälfte zurück.
Der sozial orientierte Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen e.V. (VNW) aus Hamburg sieht die Berliner Beschlüsse als "Beginn eines Umdenkens". Geplant sind zum Beispiel bessere Steuerabschreibungen, zunächst ein Verzicht auf noch schärfere Klimaanforderungen beim Neubau und zinsgünstige Kredite für mehr Bauherren. Der Verband verlangt aber noch mehr, sonst sei das ein Tropfen auf den heißen Stein.
Pein: "Rückenwind für den Wohnungsbau"
Hamburgs Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) sprach am Montag von "Rückenwind für den Wohnungsbau". Die auf dem Gipfel im Kanzleramt verabschiedeten Maßnahmen seien das richtige Signal in Richtung Wohnungswirtschaft.
CDU: Beschlüsse gehen nicht weit genug
Nicht weit genug gehen die Beschlüsse CDU-Bauexpertin Anke Frieling: Ihr fehlt es an Planungssicherheit. Und Fördermittel in Höhe von einer halben Milliarde Euro bundesweit für Umbau von Büros in Wohnungen seien viel zu gering.
FDP sieht "Ohrfeige" für Hamburgs Umweltsenator
Die FDP sieht im geplanten Verzicht auf die Umsetzung strengerer Energieeffizienzregeln eine "Ohrfeige" für Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) und dessen "immer radikalere Vorschriften beim Bauen". Die Bundesregierung gehe in der Baupolitik den genau umgekehrten Weg wie Hamburg, meinte die stellvertretende FDP-Landesvorsitzende Katarina Blume: "Das Bauen soll nämlich günstiger und einfacher werden statt teurer und komplizierter." Der Bund wolle weniger und einfachere Bauvorschriften und den Abbau von Kostentreibern. "Genau diesen Weg haben wir immer wieder auch für Hamburg vorgeschlagen."
Linke fordert mehr Sozialwohnungen
Die Wohnungsbau-Expertin der Linken, Heike Sudmann, zeigte sich auf ganzer Linie enttäuscht. "Zu erwarten wäre in der angespannten Situation eigentlich eine wohnungs- und mietenpolitische Kehrtwende der Bundesregierung: hin zu einer massiven Ausweitung des Neubaus von Sozialwohnungen und zum (Wieder-)Einstieg in die Gemeinnützigkeit im Wohnungsbau", erklärte sie. Gebraucht würden keine zinsvergünstigten Darlehen für den Eigentumserwerb, sondern günstige Wohnungen.