Ver.di Hamburg wählt Goldschmidt an die Spitze
Premiere bei ver.di Hamburg: Erstmals steht mit Sandra Goldschmidt eine Frau an der Spitze der Dienstleistungsgewerkschaft. Eine Landesbezirkskonferenz wählte die 47-jährige am Freitag mit 56 von 82 gültigen Stimmen zur Landesbezirksleiterin. Einen Gegenkandidaten oder eine Gegenkandidatin hatte sie nicht.
Goldschmidt folgt auf Berthold Bose, der seinen Job nach rund acht Jahren aus gesundheitlichen Gründen aufgibt. Ver.di Hamburg hat nach eigenen Angaben rund 87.000 Mitglieder, bundesweit sind es rund 1,9 Millionen.
"Wieder viel, viel mehr werden"
"Ich will, dass wir wieder viel, viel mehr werden", sagte Goldschmidt. Sie wolle deshalb um Tarifverträge mit einem echten Inflationsausgleich und eine höhere Tarifbindung kämpfen. "Wir haben einen sehr guten Abschluss bei der Hochbahn gemacht, wir haben aber ein sehr mäßiges Angebot im Öffentlichen Dienst vorliegen", so Goldschmidt im Gespräch mit dem Hamburg Journal.
"Unsere Mitglieder müssen es in ihrem Portemonnaie spüren, dass es sich lohnt, bei uns Mitglied zu sein." Aber auch eine Zusammenarbeit mit sozialen Bewegungen wie "Fridays for Future" wolle sie forcieren, sagte Goldschmidt, die auch Mitglied der Grünen ist.
Vor ihrer Wahl zur Landesbezirksleiterin kümmerte sich Goldschmidt als ver.di-Vize unter anderem um die Bereiche Frauen und Gleichstellung, Jugend und Selbstständige sowie um die Themen Mitgliederservice und Organisationsentwicklung. Die in Schwäbisch Gmünd geborene, ausgebildete Fotografin lebt mit ihrem Mann und drei schulpflichtigen Kindern in Hamburg-Stellingen.