Hamburg: Warnstreiks im öffentlichen Dienst und bei der HADAG
Die Gewerkschaft ver.di hat am Donnerstag Beschäftigte im öffentlichen Dienst in Hamburg zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Von Arbeitsniederlegungen betroffen waren auch die Hafenfähren der HADAG.
Da die Arbeitgeber in der ersten Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten im Bund und in den Kommunen kein Angebot vorgelegt hätten, soll laut Gewerkschaft nun der Druck erhöht werden. Hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes legten deshalb am Donnerstag in Hamburg für mehrere Stunden die Arbeit nieder. Am Morgen beteiligten sich vor allem Beschäftigte der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), der Bundesagentur für Arbeit, der Verbraucherzentrale sowie des Bundesamtes für Seeschifffahrt und der Messe, wie ein Sprecher der Gewerkschaft ver.di sagte. Vor dem Alten Elbtunnel gab es eine Kundgebung.
Hafenbetrieb ging überwiegend normal weiter
Die Auswirkungen des Warnstreiks hielten sich in den meisten Bereichen in Grenzen. Der Alte Elbtunnel war weiterhin geöffnet, obwohl dafür die Beschäftigten der HPA zuständig sind. Der Hafenbetrieb ging überwiegend normal weiter, einige Schleusen liefen allerdings im Notbetrieb. Bei der Verbraucherzentrale fanden am Donnerstag die Beratungstermine regulär statt, dort merkten die Kundinnen und Kunden nichts vom Streik.
Warnstreik auch bei HADAG-Fähren
Auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fährlinienbetreibers HADAG waren am frühen Morgen in den Ausstand getreten. Im Hafen waren keine HADAG-Fähren unterwegs. Die HADAG-Fähren transportieren den Angaben zufolge jährlich elf Millionen Fahrgäste, darunter die Beschäftigten bei Airbus Finkenwerder. Außerdem bietet die HADAG den Shuttle-Service zu den Musicals auf Steinwerder an. Das Unternehmen Stage Entertainment organisierte deshalb am Donnerstag einen Ersatz-Transport für die Musical-Besucherinnen und -Besucher mit Schiffen der Reederei Rainer Abicht. Die HADAG ist ein Tochterunternehmen der Hochbahn, für sie gilt ein eigener Haustarifvertrag. Die Verhandlungen seien nach zwei Runden noch ohne Ergebnis geblieben, hatte ver.di im Vorfeld des Streiks mitgeteilt.
Ver.di fordert mehr Geld
Für die HADAG-Schiffsführerinnen und -Schiffsführer fordert ver.di bei einer Laufzeit von zwölf Monaten unter anderem 700 Euro mehr Lohn. Die HADAG biete bislang bei neun Nullmonaten ab Oktober 4,5 Prozent mehr Lohn sowie eine Einmalzahlung.
Für die Beschäftigten beim Bund und den Kommunen fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Auszubildende sollen 200 Euro mehr erhalten und unbefristet übernommen werden.
Weitere Streiks am Freitag und Sonnabend
Vor der nächsten Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst will die Gewerkschaft weiter Druck machen. Am Freitag wird ein Warnstreik den Hamburger Flughafen lahmlegen. Am Sonnabend soll dann die Stadtreinigung bestreikt werden.