Flugreisende stehen vor den Anzeigetafeln im Terminal 1 am Airport Hamburg. © Christian Charisius, dpa

Nach Streik: Flugverkehr in Hamburg läuft wieder

Stand: 18.02.2023 15:25 Uhr

Nachdem ein Warnstreik den Hamburger Flughafen am Freitag lahmgelegt hatte, lief der Betrieb am Sonnabend wieder. "Es läuft alles völlig normal", sagte eine Sprecherin des Airports am Nachmittag.

Als erste Maschine war laut Flughafen gegen 6.15 Uhr ein Eurowings-Flugzeug nach Zürich von Hamburg aus gestartet. Um kurz nach 6 Uhr erfolgten die ersten Landungen aus Istanbul und Lissabon. Durch Umbuchungen vom Vortag könne es für einzelne Flüge zu einer deutlich höheren Auslastung kommen, hieß es am Morgen.

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Leerer Flughafen. © Screenshot
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Ganztägiger Streik legt Hamburger Flughafen lahm

Alle 253 Flüge wurden gestrichen. Das Flughafenpersonal fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 500 Euro mehr pro Monat. 2 Min

Leere Terminals am Freitag

Wegen eines 24-stündigen Warnstreiks, zu dem die Gewerkschaft ver.di aufgerufen hatte, war der Hamburger Flughafen von Donnerstag um 22 Uhr bis Freitag um 22 Uhr komplett lahmgelegt. Fluggäste waren gebeten worden, gar nicht erst zum Flughafen zu kommen und Kontakt zu ihrer Fluggesellschaft aufzunehmen. Ursprünglich hatte der Flughafen am Freitag rund 32.000 an- und abreisende Passagierinnen und Passagiere bei 253 Flügen erwartet.

Sieben Airports betroffen

Neben Hamburg legte ver.di am Freitag auch die Flughäfen in Hannover und Bremen weitgehend lahm. Warnstreiks gab es auch an den Airports in München, Frankfurt, Stuttgart und Dortmund. Der Airportverband ADV sprach von einem Ausfall von rund 2.340 Flügen und etwa 295.000 betroffenen Passagieren.

Hunderte demonstrieren vor den Terminals

Streikende Mitarbeiter vor dem Terminal 1 am Flughafen Hamburg. © Bodo Marks/dpa
"Natürlich muss auch mal gestreikt werden": Ein Banner beim Warnstreik zitiert Helmut Schmidt, nach dem der Hamburger Flughafen benannt ist.

In Hamburg versammelten sich einige Hundert Flughafenbeschäftigte am Freitagvormittag vor den Terminals zu einer Kundgebung. Viele trugen Fahnen der Gewerkschaft ver.di und neongelbe Warnwesten. Der Warnstreik sei "ein klares Signal, dass wir kampfbereit sind, wenn es darauf ankommt", rief ein Redner den Streikenden zu. Auch viele Beschäftigte, die nicht unter den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst fallen, beteiligten sich an dem Streik - zum Beispiel aus den Bereichen Passagierabfertigung und Sicherheitskontrolle.

Nächste Verhandlungsrunde kommende Woche

Mit den Warnstreiks wollen die Beschäftigten ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen. Die zweite Verhandlungsrunde ist am kommenden Mittwoch und Donnerstag geplant. ver.di und der Beamtenbund dbb fordern für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Geld, mindestens aber monatlich 500 Euro mehr.

Flughafen: Kein Verständnis für Warnstreik

Nach Ansicht des Airports war der 24-Stunden-Warnstreik in Hamburg vollkommen unangemessen. Für Unverständnis sorge der Warnstreik auch, weil es erst vor wenigen Tagen mit ver.di eine Tarifeinigung am Hamburger Flughafen für die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste gegeben habe.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 18.02.2023 | 07:00 Uhr

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